Das technische Dilemma der drahtlosen Ladung bei Porsche
Während viele Elektroauto-Hersteller auf kabellose Ladesysteme setzen, müssen Besitzer des Porsche Macan Electric und Taycan weiterhin zum Kabel greifen. Der Grund dafür liegt in der grundlegenden Fahrzeugarchitektur, die eine Nachrüstung der induktiven Ladetechnologie unmöglich macht.
Platzmangel als entscheidender Faktor
Laut Dr. Maximilian Müller, Leiter der Hochvolt-Entwicklung bei Porsche, scheitert die Integration an den baulichen Gegebenheiten. Das für die drahtlose Ladung notwendige Equipment benötigt signifikanten Bauraum unter der Fahrzeugwanne. Sowohl Macan als auch Taycan verfügen jedoch nicht über die erforderlichen Freiräume, um die zusätzlichen Komponenten unterzubringen ohne die Aerodynamik oder Bodenfreiheit zu beeinträchtigen.
Die technischen Herausforderungen im Detail
Das drahtlose Ladesystem erfordert eine große Empfenderspule, Leistungselektronik und Kühlsysteme. Diese Komponenten würden die Fahrzeughöhe erhöhen oder müssten in bereits für andere Systeme genutzten Bereichen untergebracht werden. Bei den aktuellen Modellen wäre dies nur durch Kompromisse bei der Performance oder Sicherheit möglich.
Zukunftsplanung bei Porsche
Erst der 2026 erscheinende elektrische Cayenne wird von Grund auf mit der notwendigen Plattform für drahtloses Laden entwickelt. Diese Fahrzeuge erhalten eine modulare Architektur, die speziell auf die Integration der Technologie ausgelegt ist. Für bestehende Modelle bleibt die kabelgebundene Schnellladung damit die effizienteste Ladelösung.
Vorteile der kabelgebundenen Ladung
Trotz des fehlenden Komforts der drahtlosen Ladung punkten die aktuellen Porsche-Modelle mit exzellenten Ladeleistungen per Kabel. Der Taycan kann mit bis zu 270 kW laden, der Macan Electric sogar mit über 300 kW. Diese Werte übersteigen aktuell mögliche drahtlose Ladesysteme bei weitem und ermöglichen extrem kurze Ladezeiten.