Neue EU-Regeln für nachhaltigere Autoproduktion
Die europäische Automobilindustrie steht vor einem tiefgreifenden Wandel. Nach intensiven Verhandlungen haben sich die EU-Institutionen auf verbindliche Vorgaben für den Einsatz von recycelten Kunststoffen in Neufahrzeugen geeinigt. Diese Regelung ist ein zentraler Baustein der europäischen Strategie für eine kreislauforientierte Wirtschaft und zielt darauf ab, den ökologischen Fußabdruck des Verkehrssektors nachhaltig zu verringern.
Konkrete Quoten und ambitionierte Ziele bis 2035
Der Kern der Vereinbarung sieht vor, dass ab dem Jahr 2030 mindestens 25 Prozent der Kunststoffe in neuen Pkw aus recyceltem Material stammen müssen. Diese Quote wird schrittweise erhöht, mit einem Zwischenziel für das Jahr 2035. Die Regelung betrifft sowohl thermoplastische als auch duroplastische Kunststoffe und deckt damit einen Großteil der im Fahrzeugbau verwendeten Polymer-Materialien ab. Dies zwingt Hersteller dazu, ihre Lieferketten und Materialflüsse grundlegend zu überdenken und stärker auf Sekundärrohstoffe zu setzen.
Herausforderungen und Chancen für die Industrie
Die Umsetzung stellt die Automobilhersteller und ihre Zulieferer vor erhebliche Herausforderungen. Es müssen zuverlässige Quellen für hochwertige Rezyklate geschaffen und die technischen Eigenschaften der recycelten Materialien für sicherheitsrelevante und nicht-sichtbare Bauteile gewährleistet werden. Gleichzeitig eröffnet die Regulierung enorme Innovationspotenziale. Sie wird Investitionen in verbesserte Recyclingtechnologien, insbesondere für das chemische Recycling, und in neue Designansätze fördern, die eine spätere Demontage und Wiederverwertung von Komponenten von vornherein mitdenken.
Diese EU-Initiative wird langfristig die Abhängigkeit von fossilen Rohstoffen verringern und den Ressourcenverbrauch senken. Sie setzt einen klaren regulatorischen Rahmen, der Planungssicherheit bietet und Europa im globalen Wettbewerb um nachhaltige Technologien positionieren soll. Die Transformation hin zur Circular Economy in der Automobilbranche ist damit verbindlich eingeleitet.