Die Wahrheit über die monatlichen Ladekosten
Die Behauptung, das Laden eines Elektroautos koste nur ein Drittel im Vergleich zum Tanken eines Verbrenners, geistert durch viele Vergleiche. Doch wie sieht die Realität für Autofahrer in Deutschland tatsächlich aus? Eine pauschale Aussage greift hier zu kurz, denn die monatlichen Kosten hängen von einer Vielzahl individueller Faktoren ab.
Die entscheidenden Faktoren für Ihre Ladekosten
Der größte Hebel für ein günstiges Laden ist der eigene Stromtarif. Wer zu Hause mit einer Wallbox und einem günstigen Nacht- oder Ökostromtarif lädt, fährt tatsächlich äußerst kostengünstig. Bei einem angenommenen Verbrauch von 18 kWh/100 km und einem Strompreis von 30 Cent/kWh liegen die Kosten bei etwa 5,40 Euro pro 100 Kilometer. Öffentliches Schnellladen unterwegs zu Preisen von 60 Cent/kWh oder mehr verdoppelt diese Kosten jedoch schnell.
Der Vergleich mit Benzin und Diesel
Ein moderner Benziner mit einem Verbrauch von 7 Litern und einem Preis von 1,80 Euro pro Liter kommt auf 12,60 Euro pro 100 Kilometer. Ein Diesel läge bei ähnlicher Rechnung etwa bei 10,80 Euro. Unter idealen Bedingungen (günstiger Heimstrom) ist das Elektroauto also klar im Vorteil. Nutzt man jedoch überwiegend teure öffentliche Ladesäulen, schmilzt die Ersparnis erheblich oder kann sogar ganz verschwinden.
Fazit: Eine individuelle Berechnung lohnt sich
Die pauschale „Dreimal günstiger“-Regel ist mit Vorsicht zu genießen. Die tatsächliche monatliche Belastung hängt fundamental von Ihrem Ladeverhalten ab. Für Vielfahrer ohne private Lademöglichkeit kann der Kostenvorteil schwinden. Eine genaue Betrachtung der eigenen Fahrleistung und der verfügbaren Ladepunkte ist daher unerlässlich, um das finanzielle Potenzial eines Elektroautos für den eigenen Geldbeutel korrekt einzuschätzen.