Biokraftstoffe: Klimaretter oder Problemverlagerung?

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Die zweifelhafte Ökobilanz von Biokraftstoffen

Biokraftstoffe gelten häufig als grüne Alternative zu fossilen Brennstoffen. Doch bei genauerer Betrachtung zeigt sich ein komplexeres Bild. Während sie theoretisch CO2-neutral verbrennen, da die Pflanzen während ihres Wachstums Kohlendioxid binden, wird die Gesamtbilanz durch mehrere Faktoren getrübt.

Versteckte Emissionen und Flächennutzung

Die Herstellung von Biokraftstoffen verursacht erhebliche indirekte Emissionen. Düngemittelproduktion, Bewässerung, Ernte und Transport benötigen Energie, die oft aus fossilen Quellen stammt. Noch kritischer ist die Landnutzungsänderung: Wenn Wälder oder Moore für Energiepflanzen gerodet werden, werden enorme Kohlenstoffspeicher freigesetzt. Diese „indirekte Landnutzungsänderung“ kann die CO2-Einsparungen über Jahrzehnte zunichtemachen.

Konflikt zwischen Tank und Teller

Die Konkurrenz zur Nahrungsmittelproduktion stellt ein ethisches Dilemma dar. Große Anbauflächen für Energiepflanzen gehen der Lebensmittelerzeugung verloren, was Preise für Grundnahrungsmittel erhöhen kann. Nachhaltigere Ansätze wie Algen oder Abfallstoffe als Rohmaterial stecken oft noch in der Forschungsphase und sind nicht in relevantem Maßstab verfügbar.

Effizienzfragen und Zukunftsperspektiven

Der Wirkungsgrad der Photosynthese begrenzt die potenzielle Energieausbeute pro Hektar. Moderne Biokraftstoffe der zweiten Generation zeigen zwar Verbesserungen, doch die Technologie ist kostenintensiv. Letztlich erscheinen Biokraftstoffe eher als Übergangslösung denn als Allheilmittel. Eine echte Verkehrswende erfordert ganzheitliche Ansätze mit Elektrifizierung und Verkehrsvermeidung.

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