Was bedeutet das?
Dieser Diagnosefehlercode (DTC) ist ein generischer Antriebsstrangcode, was bedeutet, dass er für alle neueren Fahrzeuge ab 1996 gilt (Ford, Honda, Mazda, Mercedes, VW usw.). Obwohl generisch, können die spezifischen Reparaturschritte je nach Marke/Modell variieren.
Wenn Sie feststellen, dass ein Code P0724 in Ihrem OBD-II-Fahrzeug gespeichert wurde, bedeutet dies, dass das Antriebsstrangsteuergerät (PCM) einen elektrischen Hochzustand in einem bestimmten Schaltkreis des Drehmomentwandler-Bremsschalters erkannt hat. Dieser Code gilt nur für Fahrzeuge mit Automatikgetrieben.
Automatikgetriebe (in Serienfahrzeugen) werden seit den 1980er Jahren elektronisch gesteuert. Die meisten OBD-II-Fahrzeuge werden von einem Getriebesteuergerät verwaltet, das in das PCM integriert ist. Andere Fahrzeuge verwenden ein eigenständiges Getriebesteuermodul, das über das Controller Area Network (CAN) mit dem PCM und anderen Steuergeräten kommuniziert.
Der Drehmomentwandler ist eine Art hydraulische Kupplung, die den Motor mit dem Getriebe verbindet. Wenn das Fahrzeug in Bewegung ist, ermöglicht der Drehmomentwandler die Übertragung des Drehmoments auf die Getriebeeingangswelle. Wenn das Fahrzeug anhält (bei Leerlaufdrehzahl des Motors), absorbiert der Drehmomentwandler das Motordrehmoment mithilfe eines komplexen Systems von Nasskupplungen. Dies ermöglicht es dem Motor, im Leerlauf zu laufen, ohne abzuwürgen.
Der Sperrdrehmomentwandler, der in OBD-II-Fahrzeugen verwendet wird, ermöglicht es dem Motor, unter bestimmten Bedingungen mit der Getriebeeingangswelle zu sperren. Dies tritt typischerweise auf, wenn das Getriebe in den höchsten Gang geschaltet hat, das Fahrzeug eine bestimmte Geschwindigkeit erreicht hat und der gewünschte Motordrehzahlpegel erreicht wurde. Im Sperrmodus wird die Drehmomentwandlerkupplung (TCC) schrittweise begrenzt, bis das Getriebe so arbeitet, als wäre es direkt im 1:1-Übersetzungsverhältnis mit dem Motor verschraubt. Diese schrittweisen Kupplungsbegrenzungen werden als Sperrprozentsatz des Drehmomentwandlers bezeichnet. Dieses System fördert die Energieeffizienz und die optimale Motorleistung. Die Sperrung des Drehmomentwandlers wird mit einem elektronischen Solenoid erreicht, das einen Feder-Drehkugelhahn oder eine Stange steuert. Wenn das PCM erkennt, dass die Bedingungen richtig sind, wird das Sperrsolenoid aktiviert und das Ventil lässt die Flüssigkeit (schrittweise) den Drehmomentwandler umgehen und direkt auf das Ventilgehäuse wirken.
Die Sperrung des Drehmomentwandlers muss deaktiviert werden, bevor die Motordrehzahlen auf ein bestimmtes Niveau sinken und definitiv, bevor das Fahrzeug anhält und der Motor im Leerlauf läuft. Andernfalls wird der Motor zweifellos abwürgen. Eines der spezifischen Signale, nach denen das PCM beim Ausrücken der Drehmomentwandlersperre sucht, ist das Betätigen des Bremspedals. Wenn das Bremspedal betätigt wird, bewirkt der Bremshebel, dass sich die Kontakte im Bremsschalter schließen, wodurch ein oder mehrere Stromkreise vervollständigt werden. Wenn diese Stromkreise geschlossen sind, leuchten die Bremslichter auf. Ein zweites Signal wird an das PCM gesendet. Dieses Signal teilt dem PCM mit, dass das Bremspedal gedrückt wurde und das Drehmomentwandler-Sperrsolenoid ausgekuppelt werden muss.
Der Code P0724 bezieht sich auf einen dieser Bremsschalterstromkreise. Konsultieren Sie das Wartungshandbuch für Ihr Fahrzeug oder eine Service-Website wie AllDataDIY für spezifische Informationen zu diesem speziellen Stromkreis in Bezug auf Ihr Fahrzeug.
Symptome
und Schweregrad
Dieser Code sollte als dringend behandelt werden, da schwere interne Getriebeschäden auftreten könnten, wenn die TCC-Sperrung über einen längeren Zeitraum nicht funktioniert. Die meisten Modelle sind so konzipiert, dass das PCM die TCC-Sperrung deaktiviert und das Getriebesteuerungssystem in einen Notlaufmodus versetzt, wenn ein solcher Code gespeichert wird.
Die Symptome eines P0724-Codes können sein:
Motor stirbt ab, wenn das Fahrzeug anhält
TCC-Sperrung kann deaktiviert sein
Reduzierte Energieeffizienz
Verminderte Motorleistung (insbesondere bei Autobahngeschwindigkeit)
Unregelmäßige Schaltmuster des Getriebes
Bremslichter leuchten nicht auf
Ursachen
Mögliche Ursachen
für das Setzen dieses Codes sind:
Defekter Bremsschalter
Falsch eingestellter Bremsschalter
Kurzgeschlossene oder offene Verkabelung oder Stecker im bezeichneten Bremsschalterstromkreis B
Durchgebrannte Sicherung oder durchgebrannte Sicherungsbrücke
PCM-Programmierfehler oder defektes PCM
Diagnose- und Reparaturverfahren
Ein guter Ausgangspunkt ist immer die Überprüfung der technischen Servicebulletins (TSB) für Ihr spezielles Fahrzeug. Ihr Problem könnte ein bekanntes Problem mit einer bekannten Korrektur sein, die vom Hersteller veröffentlicht wurde, und könnte Ihnen bei der Diagnose Zeit und Geld sparen.
Beschaffen Sie sich einen Scanner, ein digitales Volt-/Ohmmeter und ein Wartungshandbuch (oder AllData) für Ihr Fahrzeug. Diese Werkzeuge werden benötigt, um einen P0724-Code zu diagnostizieren.
Beginnen Sie mit einer Sichtprüfung der Bremslichtverkabelung und einer allgemeinen Inspektion der Verkabelung unter der Haube. Testen Sie die Sicherungen des Bremslichtsystems und ersetzen Sie gegebenenfalls durchgebrannte Sicherungen.
Schließen Sie den Scanner an den Diagnosestecker an und rufen Sie alle gespeicherten Codes und Freeze-Frame-Daten ab. Notieren Sie sich diese Informationen, da sie für eine weitere Diagnose nützlich sein können. Löschen Sie die Codes und testen Sie das Fahrzeug, um zu sehen, ob es sich sofort zurücksetzt.
Wenn ja: Überprüfen Sie die Batteriespannung
des Bremsschalter-Eingangsstromkreises mit dem DVOM. Einige Fahrzeuge haben mehrere Bremsschalter, da beim Drücken des Bremspedals die Bremslichter aktiviert und die Drehmomentwandlersperrung deaktiviert werden muss. Konsultieren Sie das Wartungshandbuch Ihres Fahrzeugs, um die Konfiguration Ihres Bremsschalters zu bestimmen. Wenn am Eingangsstromkreis Batteriespannung anliegt, drücken Sie das Bremspedal und prüfen Sie die Batteriespannung am Ausgangsstromkreis. Wenn am Ausgangsstromkreis keine Spannung anliegt, besteht der Verdacht auf einen defekten oder falsch eingestellten Bremsschalter.
Zusätzliche Diagnosehinweise:
Überprüfen Sie die Systemsicherungen bei gedrücktem Bremspedal. Sicherungen, die beim ersten Test funktionsfähig erscheinen, können versagen, wenn der Stromkreis unter Last steht
Oft kann ein falsch eingestellter Bremsschalter fälschlicherweise als defekt diagnostiziert werden
Um die TCC-Funktion schnell zu testen, bringen Sie das Fahrzeug auf Autobahngeschwindigkeit (bei normaler Betriebstemperatur), drücken Sie das Bremspedal leicht und halten Sie es gedrückt, während Sie die Geschwindigkeit beibehalten. Wenn der Drehzahlpegel ansteigt, wenn die Bremse betätigt wird, ist der TCC funktionsfähig und der Bremsschalter deaktiviert ihn korrekt
Erhebliche Getriebeschäden können auftreten, wenn das TCC-System weiterhin nicht funktionsfähig bleibt