Chinas Tech-Riese im Wettlauf um die E-Mobilität
Xiaomi, bekannt für Smartphones und Elektronik, hat sich ehrgeizige Ziele im Automobilsektor gesetzt. Der Konzern will nicht nur mitspielen, sondern direkt mit Branchengrößen wie Tesla und BYD konkurrieren. Dieser ambitionierte Vorstoß wirft jedoch kritische Fragen zu den Arbeitsbedingungen und dem Druck auf die Mitarbeiter auf.
Der enorme Erwartungsdruck
Um in kurzer Zeit mit etablierten Automobilherstellern gleichzuziehen, setzt Xiaomi auf ein extrem straffes Entwicklungstempo. Berichte ehemaliger Mitarbeiter schildern lange Arbeitszeiten und Wochenendarbeit als Standard. Die sogenannte „996-Kultur“ – Arbeit von 9 bis 21 Uhr an sechs Tagen die Woche – scheint auch bei Xiaomi’s Autoabteilung praktiziert zu werden.
Innovation um jeden Preis?
Das Xiaomi SU7 Modell soll mit modernster Technologie und konkurrenzfähigen Preisen überzeugen. Doch dieser Innovationsdruck lastet schwer auf den Entwicklungsteams. Die permanente Überwachung der Fortschritte und aggressive Meilenstein-Ziele führen zu einer angespannten Arbeitsatmosphäre. Viele Beschäftigte klagen über Burnout-Symptome und fehlende Work-Life-Balance.
Branchenweites Problem
Xiaomi steht mit dieser Problematik nicht alleine da. Der gesamte chinesische Technologiesektor ist für hohen Leistungsdruck bekannt. Allerdings verschärft der Einstieg in den kapitalintensiven Automobilmarkt diese Tendenzen zusätzlich. Die Frage bleibt, ob nachhaltiger Erfolg mit solchen Arbeitsmethoden langfristig möglich ist.
Zukunft der Arbeitskultur
Während Xiaomi’s Aktienkurs von den Ambitionen profitiert, müssen die menschlichen Kosten dieser Strategie kritisch betrachtet werden. Die langfristigen Auswirkungen auf die Mitarbeiterbindung und Innovationsfähigkeit des Unternehmens bleiben abzuwarten. Eine nachhaltigere Arbeitskultur könnte sich letztlich als wettbewerbsentscheidend erweisen.