Getriebeöl erfüllt eine äußerst wichtige Funktion. Es schmiert die Kontaktteile des Getriebes, entfernt Schmutz und Abrieb und erleichtert die Kühlung. Bei Automatikgetrieben überträgt dieses Betriebsöl das Drehmoment zwischen den Teilen des Drehmomentwandlers. Daher empfehlen die meisten Automobilhersteller, den Stand und Zustand des Getriebeöls im Getriebe zu überwachen. Wir erklären, wie der Stand bei verschiedenen Fahrzeugen überprüft wird und besprechen auch Situationen, in denen ein Wechsel erforderlich ist.
Was sind die Symptome von schlechtem Getriebeöl?
Die folgenden Anzeichen deuten darauf hin, dass das Öl im Getriebe unzureichend ist oder gewechselt werden muss:
- Geräusche und Vibrationen beim Schalten;
- Im Winter können Schaltprobleme auftreten, wenn die Baugruppe noch nicht warm ist;
- Bei Fahrzeugen mit Automatikgetriebe kann die dynamische Leistung nachlassen;
- Ruckartiges Schalten;
- Verzögertes Schalten;
- Das Automatikgetriebe schaltet zum falschen Zeitpunkt hoch oder runter.
Wie überprüft man den Getriebeölstand?
So überprüfen Sie den Ölstand eines Schaltgetriebes:
- Bereiten Sie alle benötigten Werkzeuge und Chemikalien vor: Schraubenschlüssel, WD-40, Metallbürste, sauberes Tuch oder Papiertücher. Möglicherweise benötigen Sie auch Öl – verwenden Sie dasselbe, das sich bereits im Getriebe befindet. Informationen zur im Fahrzeug verwendeten Flüssigkeit sollten im Fahrzeughandbuch angegeben sein. Andernfalls suchen Sie fachkundige Unterstützung.

- Heben Sie das Fahrzeug auf eine Hebebühne oder in eine Inspektionsgrube. Wenn solche Einrichtungen nicht verfügbar sind und das Fahrzeug Frontantrieb hat, entfernen Sie das linke Vorderrad, um Zugang zum Inspektionsfenster des Getriebegehäuses zu erhalten.
- Ziehen Sie die Feststellbremse an.
- Wenn der Motor gerade abgestellt wurde, warten Sie einige Minuten, bis das Öl in die Ölwanne abgelaufen ist.
- Reinigen Sie den Füllstutzen und dessen Umgebung mit einer Metallbürste. Wischen Sie mit einem sauberen Tuch und Lösungsmittel ab. Dies verhindert, dass Schmutz in das Gerät eindringt.

- Lösen Sie die Kappe, die die Öffnung verschließt. Wenn sie fest sitzt, verwenden Sie WD-40, um sie zu lösen.

- Überprüfen Sie die Ölmenge im Getriebe. Der Stand sollte den unteren Rand des Lochs erreichen.
- Fügen Sie bei Bedarf mit einer Spritze Flüssigkeit hinzu.

- Wischen Sie Ölspuren am Getriebegehäuse mit einem Tuch oder Papiertuch ab.
- Ziehen Sie die Kappe fest.
- Bringen Sie alle Einheiten in umgekehrter Reihenfolge wieder an ihren Platz.
Das Kontrollverfahren ist wie folgt:
- Parken Sie das Fahrzeug auf einer ebenen Fläche.
- Öffnen Sie die Motorhaube.
- Suchen Sie den Getriebemessstab. Normalerweise ist dessen Griff hell gefärbt, oft orange. Konsultieren Sie bei Bedarf das Fahrzeughandbuch für die Position des Messstabs.
- Starten Sie den Motor. Lassen Sie ihn im Leerlauf warmlaufen.
- Wenn Sie den Test nicht direkt nach der Fahrt durchführen, schalten Sie durch alle Modi, indem Sie den Hebel etwa 3 Sekunden in jeder Position halten. Dadurch verteilt sich das Getriebeöl in allen Kanälen.
- Stellen Sie den Hebel je nach Fahrzeugmodell in die „Parken“- oder „Leerlauf“-Position. Die genaue Position des Schalthebels ist oft auf dem Messstab angegeben.
- Ziehen Sie die Feststellbremse an.
- Überprüfen Sie im Fahrzeughandbuch, ob der Motor laufen muss oder für die Kontrolle abgestellt werden muss. Insbesondere bei einigen Acura- und Honda-Modellen muss der Antriebsstrang nach dem Warmlaufen abgestellt werden.
- Entfernen Sie den Messstab aus dem Getriebe und wischen Sie ihn mit einem sauberen, fusselfreien Tuch ab.
- Führen Sie den Messstab vollständig nach unten ein und ziehen Sie ihn wieder heraus.
- Betrachten Sie den Messstab. Sie sehen zwei Markierungen darauf: eine zeigt den Getriebeölstand bei kaltem Motor, die zweite den Stand bei warmem Motor. Normalerweise gibt es entsprechende Beschriftungen: „Kalt“ und „Heiß“ oder Zahlen, die die Temperatur anzeigen. Da der Motor jetzt warm ist, sollte die Ölspur auf dem Messstab bei der „Heiß“-Markierung oder der höheren Temperatur liegen, sie aber nicht überschreiten. Das Messen des Getriebeölstands bei kaltem Motor wird nicht empfohlen, da die Ergebnisse ungenau sind.
- Füllen Sie bei Bedarf ATF im Getriebe nach. Schalten Sie dazu den Motor aus und verwenden Sie einen Trichter.
- Warten Sie, bis das Öl in die Ölwanne abgelaufen ist.
- Starten Sie den Motor und überprüfen Sie den Getriebeölstand erneut.
So überprüfen Sie, ob sie ausreichend gefüllt sind:
- Fahren Sie etwa 15 Kilometer, um das Getriebe auf Betriebstemperatur zu bringen.
- Heben Sie das Fahrzeug auf eine Hebebühne, in eine Inspektionsgrube oder auf Autoböcke, um Zugang zur Unterbodenverkleidung zu erhalten.
- Starten Sie den Motor.
- Stellen Sie den Schalthebel in den entsprechenden Modus – „Parken“ oder „Leerlauf“.
- Lösen Sie die Inspektionsschraube am Getriebeboden. Wenn Flüssigkeit aus dem Loch austritt, ist kein Nachfüllen erforderlich. Ziehen Sie die Schraube fest.
- Wenn nichts austritt, bedeutet dies, dass Öl fehlt.
- Gießen Sie mit einer Pumpe oder einem speziellen Schlauch und Trichter etwas ATF durch die Füllöffnung, bis es aus dem Inspektionsloch zu tropfen beginnt.
- Verschließen Sie das Loch mit der Kappe.
- Starten Sie den Motor.
- Lösen Sie die Schraube erneut und wiederholen Sie den Füllvorgang.
- Sobald ATF wieder zu tropfen beginnt, verschließen Sie das Loch.
- Schalten Sie den Schalthebel durch alle Modi.
- Öffnen Sie das Inspektionsloch und füllen Sie die letzte Flüssigkeitsmenge nach.
- Ziehen Sie die Inspektionsschraube und die Füllschraube fest.
- Wischen Sie Getriebespuren ab.
Wann sollte man Getriebeöl wechseln?
Es wird empfohlen, Schaltgetriebeöl alle 80.000–100.000 km oder alle 5 Jahre, je nachdem, was zuerst eintritt, zu wechseln. Bei halbautomatischen Getrieben wird die Flüssigkeit alle 60.000 km gewechselt. Die Ölwechselintervalle für Automatikgetriebe unterschiedlicher Bauart variieren noch stärker, von 30.000 bis zu mehreren hunderttausend Kilometern. Das genaue Wechselintervall für Ihr Fahrzeugmodell ist im Benutzerhandbuch angegeben.
Manchmal verliert Getriebeöl vorzeitig seine Eigenschaften. Dies wird verursacht durch:
- Aggressive Fahrweise.
- Ziehen schwerer Anhänger.
- Zu häufiges Durchdrehen der Räder auf rutschigem Untergrund.
- Ungeeignetes ATF.
- Langes Fahren im Stau bei heißem Wetter.
- Ungenaues Schalten.
Wie wechselt man Getriebeöl selbst?
So wechseln Sie Getriebeöl in einem Schaltgetriebe:
- Ermitteln Sie, wie viel Getriebeöl das Getriebe aufnehmen kann. Diese Information finden Sie im Fahrzeughandbuch. Zusätzlich zur benötigten Flüssigkeitsmenge benötigen Sie, je nach Fahrzeugbauart, eine Dichtung für die Getriebeölwanne oder einen O-Ring für die Ablassschraube, Dichtmittel, einen Behälter für Altöl, Trichter und Schlauch oder Spritze, Tücher und einen Schraubenschlüssel zum Lösen der Befestigungselemente.
- Vor Beginn fahren Sie 5–10 km, um das Öl zu erwärmen und die Viskosität zu verringern: Das Ablassen wird erleichtert.
- Heben Sie das Fahrzeug auf eine Hebebühne, in eine Inspektionsgrube oder auf Autoböcke. Sichern Sie die Räder bei Bedarf mit Radkeilen.

- Entfernen Sie den Schutzblech.
- Platzieren Sie einen Behälter unter der Ölwanne.

- Entfernen Sie die Ablassschraube (z.B. bei Renault Mégane, Audi 100, Audi A6) und lassen Sie das Getriebeöl ablaufen. Wenn keine Ablassschraube vorhanden ist (z.B. bei Opel Astra oder Chevrolet Lacetti), lösen Sie die Befestigungselemente der Ölwanne, warten Sie, bis das Öl ausgelaufen ist, und entfernen Sie dann das Teil sehr vorsichtig, indem Sie es zur Seite kippen.

- Entfernen Sie Schmutz vom Montagesitz der Wanne oder den Gewinden der Schraube mit Bremsenreiniger.

- Wenn Sie die Ölwanne während der Arbeit entfernt haben, reinigen Sie die Kontaktflächen von alten Dichtungsresten, wischen Sie sie mit Lösungsmittel ab und setzen Sie eine neue Dichtung mit Dichtmittel ein. Setzen Sie die Ölwanne wieder ein.