Sony Honda Mobility wegen seines Direktvertriebsmodells für den Afeela verklagt

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Sony Honda Mobilitys Direktvertriebsmodell für seine Elektrolimousine Afeela 1 sieht sich bereits mit einer Klage konfrontiert. Das Gemeinschaftsunternehmen der Elektronik- und Automobilriesen plant, die ersten Auslieferungen seines Fahrzeugs im kommenden Frühjahr in Kalifornien zu beginnen. Dieser disruptive Geschäftsansatz stößt bei den autorisierten Händlern des Bundesstaates jedoch auf Widerstand.

Ein Frontalangriff auf das Händlernetz

Die California New Car Dealers Association (CNCDA) hat das Oberste Gericht des Los Angeles County aufgefordert, SHM zu verbieten, Reservierungen für das künftige Elektrofahrzeug entgegenzunehmen. „Dies ist ein direkter Angriff auf die 161 autorisierten Honda- und Acura-Händler in Kalifornien, die jahrzehntelang loyale Partner beim Aufbau des Rufs und des Erfolgs der Marke waren“, erklärte Brian Maas, Präsident der CNCDA.

Ein wiederkehrender Rechtsstreit in der Automobilbranche

Der Konflikt zwischen Franchisenehmern und Automobilherstellern, die den Direktvertrieb bevorzugen, tobt bereits, seit Tesla begann, auf dem Markt Fuß zu fassen. Der entscheidende Unterschied besteht darin, dass Tesla kein etablierter Automobilhersteller war, bevor es seine Fahrzeuge direkt verkaufte, was es dem Unternehmen ermöglichte, bestimmte Gesetze zu umgehen. Sony Honda Mobility gehört teilweise zu Honda, einem Unternehmen mit einem bestehenden Vertriebsnetz.

Scout Motors, ein aufschlussreicher Präzedenzfall

Diese Situation ist nicht beispiellos. Scout Motors, ein Mitglied der Volkswagen-Gruppe, wurde ebenfalls wegen seiner Direktvertriebsstrategie verklagt. Ein im Jahr 2024 von Gouverneur Gavin Newsom unterzeichnetes kalifornisches Gesetz verbietet Automobilherstellern zudem die Gründung von Marken, die mit ihren autorisierten Händlern konkurrieren.

Die Afeela 1: Ein Hochrisiko-Experiment

Die Afeela 1 stellt in mehrfacher Hinsicht ein Experiment dar. Es handelt sich um das erste Beispiel in Nordamerika, bei dem ein Unternehmen der Unterhaltungselektronik in den Verkauf von Autos einsteigt. Das Fahrzeug, das auf derselben Plattform wie andere Elektromodelle von Honda basiert, setzt auf eine Kundschaft, die bereit ist, einen hohen Preis für umfangreiche autonome Fahrfunktionen zu zahlen, obwohl diese zum Startzeitpunkt rechtlich nicht einsetzbar sind.

Die für 2026 geplante Limousine bietet eine angekündigte Reichweite von 300 Meilen (ca. 480 km) und einen Startpreis von 102.990 $. Trotz der rechtlichen Auseinandersetzungen scheint Afeela seinen Bereitstellungsplan fortzusetzen, mit der Eröffnung von Pop-up-Showrooms und permanenten Verkaufsstellen, die für dieses Jahr in Kalifornien geplant sind.

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