Ridge Racer markierte einen entscheidenden Wendepunkt in der Geschichte der Videospiele. Obwohl die Serie mehrere Konsolenstarts begleitete, bleibt nichts mit ihrem bahnbrechenden Debüt auf der originalen PlayStation vergleichbar. Als Ridge Racer 1993 in der Arcade-Version veröffentlicht wurde, verkörperte es mit texturpolygonbasierten Strecken und flüssigem Gameplay die Zukunft. Etwas über ein Jahr später konnten japanische Spieler es auf einer kompakten Maschine erleben, die sich leicht an den Fernseher anschließen ließ und mit minimalen Kompromissen lief. Und etwa ein Jahr danach, am 9. September 1995, erschien es in Nordamerika zusammen mit der PlayStation. Alles Gute zum Geburtstag, Ridge Racer – und nebenbei auch der PlayStation!
Der absolute Maßstab für Arcade-Rennspiele
Für diejenigen, die das Original nie gespielt haben: Ridge Racer war damals, zusammen mit Segas Daytona USA, die ultimative Referenz in diesem Genre. In den Spielhallen steuerten die Fahrer den eindrucksvollen roten F/A-Rennwagen, der entfernt an den A80 Supra erinnerte, auf der heute legendären Strecke „Seaside Route 765“.
Diese Strecke mit ihren 13 Kurven, die von der Stadt zur Küste führt, ist ein klassischer Kurs, der für jedes Können geeignet ist. Die dritte Kurve am Tunneleingang und die engste Kurse des Kurses, die neunte, bei der man den Strand verlässt, erforderten Drifts, um sie mit hoher Geschwindigkeit zu nehmen. Diese Technik wurde zu einem der charakteristischsten Gameplay-Elemente der Ridge Racer-Serie.
Die technische Revolution für Zuhause
Die Vorstellung, dass Sonys erste Konsole all dies nach Hause bringen könnte, war beispiellos. Man bedenke, dass die meisten Rennspiele damals Sprite-Scaling-Techniken wie in Out Run verwendeten. Die wenigen Polygon-Spiele waren auf PCs oder Nischenplattformen beschränkt und boten nicht die gleiche Grafik und Flüssigkeit.
Obwohl die PlayStation-Version von Ridge Racer eine niedrigere Auflösung und eine halbierte Bildrate im Vergleich zur Arcade-Version hatte, war sie unglaublich flüssig und schön. Auch wenn Daytona USA seine begeisterten Anhänger hatte, übertraf Ridge Racer mit 30 fps die Saturn-Konkurrenz (20 fps).
Wie kann man Ridge Racer heute noch spielen?
Jahrelang war es schwierig, das Gefühl des Original-Spiels nachzuerleben. Man brauchte eine PS1 und eine Kopie des Spiels oder eine Kopie von Ridge Racer Type 4, das einen Turbo-Modus enthält. Glücklicherweise hat sich das vor einigen Monaten geändert, als Arcade Archives: Ridge Racer für PlayStation 4 und 5, Nintendo Switch und Xbox Series veröffentlicht wurde.
Diese neue Edition ist ein Port der Arcade-Version, nicht der Konsolenversion, und bietet insgesamt ein besseres Erlebnis. Sie läuft mit 60 fps und hat meiner Meinung nach ein viel befriedigenderes Handling. Während die Drifts in der PS1-Version sehr abrupt einsetzten, lässt sich die Arcade-Version auf der Seaside Route 765 viel schneller und unterhaltsamer fahren. Das einzige Feature, das ich wirklich vermisse, ist die Verfolgerkameraperspektive.
Ein bleibendes Vermächtnis
Es ist kaum zu glauben, aber es sind bereits 13 Jahre vergangen, seit das letzte Hauptspiel der Serie, Ridge Racer, für die PS Vita veröffentlicht wurde. Man kann nur hoffen, dass es eines Tages ein Comeback gibt, doch eine so lange Pause lässt Zweifel aufkommen. In letzter Zeit erleben härtere, aber nicht zu anspruchsvolle Rennspiele eine gewisse Renaissance, und Ridge Racer hat seinen eigenen unverwechselbaren Stil und Charme. Bis dahin ist heute der perfekte Tag, um seine Ursprünge wiederzuentdecken.