Reichweiten-Booster für kleine E-Autos: VWs neue Strategie?

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Die Rückkehr des Reichweitenverlängerers bei Volkswagen

Im Ringen um die Akzeptanz von Elektroautos könnte eine alte Idee neuen Schwung erhalten: der Reichweitenverlängerer. Besonders für die kommenden, kleineren Elektromodelle von Volkswagen wie den erwarteten ID.2all, einen potenziellen ID.Polo oder kompakte SUVs rückt diese Technologie wieder in den Fokus. Angetrieben von Erfolgen asiatischer Hersteller mit ähnlichen Konzepten, prüft der Wolfsburger Konzern offenbar ernsthaft, ob ein Range Extender die perfekte Lösung für kompakte Fahrzeuge mit begrenztem Bauraum ist.

Das Dilemma der Kompaktklasse

Für kleine, erschwingliche Elektroautos steht die Batteriegröße in direktem Konflikt mit den Kosten. Eine riesige, teure Batterie für 500 Kilometer Reichweite würde den Preis in die Höhe treiben. Eine kleine Batterie hingegen schränkt die Nutzbarkeit für längere Fahrten ein. Genau hier setzt der Range Extender an: Ein kleiner, effizienter Verbrennungsmotor lädt die Batterie während der Fahrt nach und fungiert als mobile Stromquelle. Dies könnte die Reichweitenangst bei Autobahnfahrten nehmen, ohne dass täglich schwere, große Akkus mitgeschleppt werden müssen.

Technologische und marktstrategische Überlegungen

Die Integration eines solchen Systems ist eine komplexe Abwägung. Einerseits bedeutet sie zusätzliches Gewicht, Bauraum und Kosten für den Verbrenner und seinen Tank. Andererseits könnte sie die Einstiegshürde für viele Kunden senken, die noch keinen festen Zugang zu einer Ladestation haben oder regelmäßig lange Strecken fahren. Für Volkswagen wäre es ein strategischer Kompromiss, um eine breitere Käuferschicht in der Kompaktklasse anzusprechen, bevor die Ladeinfrastruktur überall optimal ausgebaut ist.

Ein Brückentechnologie mit Potenzial

Ein Reichweitenverlängerer wird nicht als Dauerlösung, sondern vielmehr als pragmatische Brückentechnologie gesehen. Sie könnte den Übergang zur reinen Elektromobilität erleichtern, insbesondere in Fahrzeugsegmenten, wo Preis und Platz entscheidend sind. Sollte Volkswagen diesen Weg für seine kleinen ID-Modelle einschlagen, würde dies eine interessante Neuausrichtung in der Elektrostrategie bedeuten und zeigen, dass der Weg zur E-Mobilität vielfältiger sein kann als gedacht.

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