Wenn die Technik streikt: Notruf für Lade-Probleme?
Ein Vorfall aus England wirft die Frage auf, wann der Griff zum Telefon, um die Polizei zu rufen, wirklich gerechtfertigt ist. Ein Fahrer eines Elektroautos sah sich mit einem scheinbar unlösbaren Problem konfrontiert: Sein Ladekabel ließ sich nicht mehr von der öffentlichen Ladestation trennen. Anstatt den Pannendienst oder den Betreiber der Ladesäule zu kontaktieren, wählte der verzweifelte Autofahrer den Notruf.
Die klare Antwort der Beamten
Die herbeigerufenen Polizeibeamten konnten dem Fahrer zwar nicht technisch helfen, gaben ihm aber eine deutliche und kostspielige Lektion in Sachen Notruf-Missbrauch. Die Situation stellte keine akute Gefahr für Leib und Leben dar und war somit keine polizeiliche Notlage. Der Fahrer erhielt eine offizielle Verwarnung. In vielen Ländern, einschließlich Deutschland, kann der Missbrauch des Notrufs sogar mit einem empfindlichen Bußgeld geahndet werden.
Richtiges Verhalten bei defekten Ladesäulen
Was also tun, wenn das Kabel stecken bleibt oder die Ladestation einen Defekt meldet? Experten raten zu einer klaren Eskalationsstufe. Zuerst sollte immer versucht werden, den Ladevorgang über die Fahrzeug-App oder direkt im Auto zu beenden. Hilft das nicht, ist der Betreiber der Ladestation die primäre Anlaufstelle, dessen Notfallnummer meist direkt an der Säule zu finden ist. Als nächste Instanzen folgen der eigene Automobilclub (ADAC, ACE etc.) oder ein spezialisierter Pannendienst für E-Fahrzeuge.
Dieser kuriose Fall dient als Erinnerung an alle Verkehrsteilnehmer: Die Notrufleitungen sind für echte Notfälle reserviert. Technische Pannen, so ärgerlich sie sein mögen, gehören in der Regel nicht dazu und binden wertvolle Ressourcen, die an anderer Stelle dringend benötigt werden.