Das Problem mit modernen Autoscheinwerfern
Immer mehr Autofahrer klagen über unangenehme Nachtfahrten. Der Grund dafür sind häufig die hell leuchtenden Scheinwerfer entgegenkommender Fahrzeuge. Was früher ein gelegentliches Problem war, ist heute zur regelmäßigen Belastung geworden. Besonders LED-Scheinwerfer moderner Fahrzeuge werden als besonders blendend empfunden.
Technischer Fortschritt mit Schattenseiten
Die Umstellung von Halogen- auf LED-Technologie brachte zwar energieeffizientere und langlebigere Leuchtmittel, doch die Lichtintensität hat deutlich zugenommen. Moderne LED-Scheinwerfer erreichen eine viel höhere Lichttemperatur, die als kälteres, weißeres Licht wahrgenommen wird. Dieses Lichtspektrum wird vom menschlichen Auge als intensiver empfunden und führt zu stärkerer Blendung.
Höhere Fahrzeuge verschärfen das Problem
Die zunehmende Verbreitung von SUVs und höheren Nutzfahrzeugen auf deutschen Straßen verstärkt den Blendeffekt zusätzlich. Durch die erhöhte Position ihrer Scheinwerfer treffen die Lichtkegel direkt in die Augen der Fahrer niedrigerer Pkw. Dieser geometrische Nachteil führt zu längeren Erholungsphasen für die Augen nach jeder Blendung.
Regulatorische Lücken und Nachrüstmarkt
Ein weiteres Problem stellt der wachsende Nachrüstmarkt dar. Viele Anbieter verkaufen LED-Umrüstsätze ohne ausreichende Qualitätskontrollen. Oft fehlen korrekte Einstellmöglichkeiten oder die notwendigen Projektionssysteme, um das Licht präzise zu lenken. Die Folge sind schlecht eingestellte Scheinwerfer, die den Gegenverkehr unnötig blenden.
Auswirkungen auf die Verkehrssicherheit
Die Blendwirkung moderner Scheinwerfer hat konkrete Auswirkungen auf die Fahrsicherheit. Nach starkem Geblendetwerden benötigt das menschliche Auge mehrere Sekunden, um sich wieder an die Dunkelheit anzupassen. In dieser Zeit fährt der Fahrer praktisch blind – bei 50 km/h entspricht dies einer Strecke von über 30 Metern. Besonders für ältere Verkehrsteilnehmer kann diese Situation gefährlich werden.