Motorteile: Diesel und Benzin

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Vielleicht überlegen Sie, ein neues Auto zu kaufen. Früher waren Marke und Modell des Fahrzeugs die einzigen Fragen bei dieser Entscheidung. Die Dinge haben sich geändert. Jetzt müssen Sie nicht nur zwischen Stil und Hersteller wählen, sondern auch, ob Sie ein Diesel-, Benzin- oder sogar ein Hybridfahrzeug kaufen möchten. In diesem Artikel gehen wir auf den Unterschied zwischen Diesel- und Benzinmotoren ein.

WIE FUNKTIONIERT EIN BENZINMOTOR?

In einem Benzinmotor mit Vergaser oder Saugrohreinspritzung saugen die Kolben ein Luft-Kraftstoff-Gemisch in den Zylinder („äußere Gemischbildung“). Bei der heute üblichen Direkteinspritzung wird nur Luft angesaugt. Sie vermischt sich erst im Zylinder mit dem Benzin („innere Gemischbildung“). Unabhängig davon, wie das Gemisch im Benzinmotor gebildet wird, wird das fertige Gemisch immer durch die Aufwärtsbewegung des Kolbens verdichtet und dann durch eine Zündkerze gezündet („Funkenzündung“), woraufhin der Kolben nach unten gedrückt wird. Die effiziente Mischung von Luft und Benzin vor der Verdichtung ist möglich, weil Benzin schnell verdampft, das heißt, es vermischt sich schnell mit der Luft. Sein niedriger Flammpunkt gewährleistet, dass ein Funke ausreicht, um es zu entzünden.

Die Zündung des fertigen Gemischs hat den Vorteil, dass die Verbrennung sich gleichmäßig im Zylinder verteilt, was diese Motoren leise und vibrationsarm macht. Je mehr Gas Sie geben, desto weiter öffnet sich die Drosselklappe. Mehr Luft wird angesaugt und mit mehr Kraftstoff vermischt, wobei das optimale Mischungsverhältnis immer gleich bleibt: Auf jeden Teil Benzin kommen etwa 15 Teile Luft. Da sich bei Benzinmotoren nur die Menge des Gemischs ändert, nicht aber seine Zusammensetzung, spricht man von „quantitativer Gemischregelung“. Wenn sich mehr Kraftstoff-Luft-Gemisch im Zylinder befindet, ist die Verdichtung höher und die stattfindende Verbrennung ist stärker: Es wird mehr Druck auf den Kolben ausgeübt. Die Leistung, die letztendlich an den Antrieb weitergegeben wird, ist umso größer.

WIE FUNKTIONIERT EIN DIESELMOTOR?

Diesel hat andere chemische Eigenschaften als Benzin: Er ist weniger flüchtig und vermischt sich daher nicht so leicht mit Luft. Außerdem ist der Flammpunkt dieses Kraftstoffs höher. Daher muss er anders als Benzin gezündet werden. In einem Dieselmotor saugt der Kolben Luft an und verdichtet sie dann stark, wodurch sie sich erheblich erhitzt. Anschließend wird der zerstäubte Diesel unter hohem Druck über die Einspritzdüse in den Zylinder eingespritzt. Durch die Reibung mit der heißen Luft entzündet sich der Kraftstoff („Selbstzündung“). Bei Diesel findet die Vermischung von Kraftstoff und Luft also erst während der Verbrennung statt. Da Kraftstoff und Luft nicht vorgemischt werden, ist die Verbrennung unkontrolliert, was mehr Lärm verursacht und den Motor stärker vibrieren lässt als bei einem Benzinmotor.

Dadurch hat ein Diesel mehr Masse und ist daher teurer. Für Vielfahrer lohnt sich dies jedoch in der Regel aufgrund der Kraftstoffersparnis und der niedrigeren Preise an der Tankstelle. Ein weiterer Pluspunkt für einen Diesel ist das hohe Drehmoment, besonders im niedrigen Drehzahlbereich, der am häufigsten genutzt wird. Ein Herunterschalten ist beim Fahren im niedrigen Drehzahlbereich nicht mehr nötig. Es ist jedoch auch nicht ratsam, einen Dieselmotor im niedrigen Drehzahlbereich laufen zu lassen.

UNTERSCHIEDE BEI DEN ABGASEN

Benzinmotoren haben andere Abgasprofile, weil erstens Benzin und Diesel sich chemisch unterscheiden und zweitens bei der Verbrennung in dieser Motorenart höhere Temperaturen entstehen.

Grundsätzlich müssen Abgase von CO2 (das klimaschädlich ist) und anderen Schadstoffen wie Partikeln oder Stickoxiden getrennt werden. CO2 entsteht bei der Verbrennung von kohlenstoffhaltigen Kraftstoffen. Sowohl Benzin- als auch Dieselmotoren emittieren daher CO2. Da Diesel weniger Kraftstoff verbrauchen als Benziner, sind sie tendenziell auf der Straße klimafreundlicher. Allerdings sind Dieselmotoren oft relativ leistungsstark, teilweise weil sie häufig in großen Autos wie SUVs oder Kombis verbaut werden.

Infolgedessen sind viele Diesel in absoluten Zahlen nicht kohlenstoffarm. Darüber hinaus deutet eine Studie vom Mai 2019 darauf hin, dass entgegen der landläufigen Meinung zumindest Benzinmotoren der Kompaktklasse und andere kleinere Modelle tatsächlich weniger CO2 ausstoßen als vergleichbare Diesel. Was Stickoxide betrifft, ist jedoch klar, wer die Nase vorn hat: der Benzinmotor. Einer der Gründe ist der Drei-Wege-Katalysator, der nur in Benzinern eingebaut werden kann. Unter anderem reduziert er Stickoxide zu Stickstoff.

Ältere Dieselmotoren produzieren etwa dreimal mehr Stickoxid als vergleichbare Benzinmotoren. Die neuesten Modelle hingegen sind mit SCR-Katalysatoren ausgestattet, die Stickoxide mithilfe von Harnstoff (auch „AdBlue“ genannt) in Stickstoff umwandeln. Dadurch können sie auch die strengen Abgasnormen der Euro 6 erfüllen. Partikel waren anfangs ein Problem, besonders bei Dieselmotoren mit Direkteinspritzung (DI). Partikelfilter haben die Situation jedoch entschärft, seitdem Politiker Grenzwerte für die zulässigen Partikelemissionen von Pkw festgelegt haben. Da immer mehr Benziner ebenfalls Direkteinspritzung verwenden, gelten diese Grenzwerte nun auch für entsprechend ausgestattete Benzinmotoren.

WELCHES FAHRZEUG EIGNET SICH BESSER FÜR KURZE STRECKEN UND WELCHES FÜR LANGE STRECKEN?

Der Einsatzbereich ist ebenfalls wichtig bei der Wahl des richtigen Fahrzeugs. Dazu gehört auch, ob das Auto eher für kurze oder lange Strecken genutzt wird. Viele Dieselfahrzeuge lohnen sich bereits ab etwa 9.000 Meilen pro Jahr. Für Pendler oder Vielfahrer ist ein Dieselfahrzeug eine echte Alternative zu einem Benziner. Beim Kauf eines Diesels sollten Sie immer auf das Modell achten, da nicht alle Versionen so sparsam sind. Einige Automodelle rechnen sich erst ab 18.000 Meilen.

Da Dieselfahrzeuge mit Partikelfiltern ausgestattet sind und diese bereits nach wenigen hundert Kilometern mit Asche und Ruß verstopfen, eignen sie sich weniger als reine Stadtfahrzeuge. Wenn Sie ein Dieselfahrzeug besitzen, sollten Sie unbedingt häufiger auf der Autobahn fahren. Ein Benziner ist daher interessanter für den Stadtverkehr, aber auch hier gibt es noch einiges zu beachten.

Das Modell spielt eine wichtige Rolle. Ein Kleinwagen verbraucht in der Stadt viel weniger Kraftstoff als ein Kombi oder SUV. Konstante Kurzstrecken sind jedoch auf Dauer für kein Fahrzeug gut. Der Auspuff eines Kurzstreckenfahrzeugs rostet beispielsweise schneller als der eines Autos, das gelegentlich lange Strecken zurücklegt. Hier setzt sich die Kondensation des Motors ab, die nicht verdunstet, weil die Temperatur nicht hoch genug ist.

VERSICHERUNG

Die Höhe der Kfz-Versicherung, die Sie zahlen müssen, hängt unter anderem davon ab, welche Art von Fahrzeug Sie besitzen. Dieselautos sind in der Regel etwas teurer zu versichern, da sie aufgrund ihrer Nutzung auf langen Strecken mehr Kilometer pro Jahr zurücklegen und somit ein erhöhtes Unfallrisiko aufweisen. Dies führt dazu, dass sie im Versicherungsbereich höher eingestuft werden als Benziner. Ob Diesel oder Benzin besser ist, hängt allein von den Bedürfnissen und Vorlieben ab, die Sie als Fahrer haben, und davon, wie Sie das Fahrzeug nutzen möchten. Es gibt keinen klaren Unterschied in den Gesamtkosten.

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