Kalibrierungsmethode nach Austausch oder Reparatur von ADAS-Sensoren

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Hochautomatisierte Fahrerassistenzsysteme (ADAS) sind für ihren ordnungsgemäßen Betrieb auf präzise Sensoren (wie Kameras, Radar, LiDAR usw.) angewiesen. Nach Austausch oder Reparatur müssen diese Sensoren kalibriert werden, um die Sicherheit und einwandfreie Funktion von ADAS-Systemen wie automatische Notbremse (AEB), Spurhalteassistent (LKA) oder adaptiver Tempomat (ACC) zu gewährleisten.

Hier finden Sie eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Kalibrierung von ADAS-Sensoren.


Wann eine ADAS-Sensorkalibrierung erforderlich ist

  1. Windschutzscheibenwechsel: Wenn eine in der Windschutzscheibe integrierte Kamera entfernt oder ausgetauscht wurde.
  2. Entfernung oder Austausch von Sensoren: Wenn Kameras, Radar oder LiDAR bewegt oder ausgetauscht wurden.
  3. Änderungen an Fahrwerk oder Radstellung: Einstellungen, die die Fahrzeugausrichtung beeinflussen.
  4. Kollision oder Aufprall: Selbst leichte Stöße können die Sensorposition verschieben.
  5. Software-Updates: Einige Systeme erfordern nach einem Update eine Neukalibrierung.

Arten der ADAS-Kalibrierung

  1. Statische Kalibrierung: Wird in der Werkstatt mit spezieller Ausrüstung durchgeführt.
    • Erfordert einen kontrollierten Raum und spezifische Ziele (Kalibrierungstafeln).
  2. Dynamische Kalibrierung: Wird auf der Straße während der Fahrt durchgeführt.
    • Sensoren kalibrieren sich automatisch basierend auf während der Fahrt gesammelten Daten neu.
  3. Hybride Kalibrierung: Kombiniert beide Methoden je nach Fahrzeugsystem.

Vorgehensweise zur ADAS-Sensorkalibrierung

1. Vorbereitung von Fahrzeug und Umgebung
  • Reinigung der Sensoren: Stellen Sie sicher, dass Kameras, Radar oder LiDAR nicht durch Schmutz oder Fremdkörper blockiert sind.
  • Reifendruck prüfen: Falscher Reifendruck kann die Fahrzeugausrichtung verzerren.
  • Fahrzeug stabilisieren: Stellen Sie das Fahrzeug auf einer ebenen, waagerechten Fläche ab.
2. Verwendung von Kalibrierungsgeräten
  • Kalibrierungsziele: Platzieren Sie erforderliche Tafeln oder Ziele gemäß Herstellervorgaben.
  • Spezialwerkzeuge: Verwenden Sie einen OBD-II-Scanner, der mit dem ADAS-System kompatibel ist, um auf das Kalibrierungsmodul zuzugreifen.
3. Befolgen der herstellerspezifischen Verfahren
  • Jedes Fahrzeug hat spezifische Anforderungen an die Kalibrierung.
  • Konsultieren Sie das Wartungshandbuch oder die technische Dokumentation des Herstellers für erforderliche Abstände, Winkel und Parameter.
4. Statische Kalibrierung in der Werkstatt
  • Richten Sie die Ziele gemäß den Spezifikationen auf.
  • Schließen Sie das Diagnosegerät an das Fahrzeug an.
  • Lassen Sie die Software die notwendigen Anpassungen (Ausrichtung, Kamerawinkel usw.) anleiten.
5. Dynamische Kalibrierung auf der Straße
  • Starten Sie den Prozess über das Diagnosegerät.
  • Befolgen Sie die Anweisungen, um das Fahrzeug mit konstanter Geschwindigkeit auf einer geraden Straße zu fahren.
  • Das System passt die Sensoren automatisch basierend auf den gesammelten Daten an.
6. Überprüfung der Kalibrierung
  • Testen Sie die ADAS-Systeme, um die ordnungsgemäße Funktion zu überprüfen (z.B. Objekterkennung, Spurhaltung).
  • Prüfen Sie mit dem Diagnosegerät, ob keine Fehlercodes mehr vorhanden sind.

Häufige Fehler, die zu vermeiden sind

  1. Nichteinhalten der Herstellervorgaben: Dies kann zu ungenauer Ausrichtung führen.
  2. Verwendung nicht zugelassener Geräte: Universelle Werkzeuge sind nicht immer geeignet.
  3. Übersehen von Software-Updates: ADAS-Systeme benötigen oft Updates für die Kompatibilität mit neuen Sensoren.

Kosten und Dauer der Kalibrierung

  • Die Kosten variieren je nach Sensortyp und verwendeter Methode (statisch oder dynamisch).
  • Die Kalibrierung kann je nach Systemkomplexität zwischen 30 Minuten und mehreren Stunden dauern.

Fazit

Die Kalibrierung von ADAS-Sensoren ist ein entscheidender Schritt, um die Genauigkeit und Sicherheit von Fahrerassistenzsystemen zu gewährleisten. Nach Austausch, Reparatur oder Kollisionen ist es unerlässlich, die Empfehlungen des Herstellers zu befolgen und geeignete Werkzeuge zu verwenden. Bei Unsicherheiten wird empfohlen, die Arbeit einem Fachbetrieb zu überlassen, der für den Umgang mit diesen hochentwickelten Systemen ausgestattet ist.

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