Elektroauto-Flotten: Versteckte Kosten bremsen Umstellung

Veröffentlicht von

Die wahren Kosten der Elektromobilität für Fuhrparkmanager

Während Elektroautos für Privatpersonen zunehmend erschwinglich werden, stehen gewerbliche Flottenbetreiber vor unerwarteten finanziellen Hürden. Die vermeintlichen Einsparungen durch niedrigere Betriebskosten werden durch versteckte Posten teilweise zunichtegemacht. Besonders bei intensiver Fahrzeugnutzung zeigen sich Schwachstellen, die die Wirtschaftlichkeitsberechnungen infrage stellen.

Verschleißteile als Kostentreiber

Elektrofahrzeuge belasten durch ihr höheres Gewicht und das sofort verfügbare Drehmoment Reifen und Bremsen überdurchschnittlich. Speziell entwickelte Leichtlaufreifen sind bis zu 30% teurer als Standardmodelle und müssen häufiger ausgetauscht werden. Auch die Bremsenverschleißkosten liegen trotz Rekuperation oft über denen vergleichbarer Verbrenner.

Ladeinfrastruktur als Investitionsfalle

Die Installation von Ladestationen am Firmensitz erweist sich als komplexer als angenommen. Neben den Anschaffungskosten für Wallboxen fallen umfangreiche Elektroinstallationen an, die bei älteren Gewerbeimmobilien sechsstellige Beträge erreichen können. Zusätzlich müssen Wartungsverträge und Softwarelizenzen für Lastmanagement einkalkuliert werden.

Wertverlust unsicher

Gebrauchtmarktpreise für elektrische Dienstfahrzeuge unterliegen starken Schwankungen. Die rasante technologische Entwicklung führt zu schneller Veralterung, während Batteriegesundheitszustände schwer einzuschätzen sind. Dies stellt Flottenmanager vor Herausforderungen bei der Restwertprognose und Fahrzeugveräußerung.

Versicherungsprämien auf Rekordniveau

Reparaturkosten nach Unfällen liegen bei Elektroautos durchschnittlich 25% höher als bei konventionellen Fahrzeugen. Spezialwerkstätten, Hochvolt-Zertifizierungen und teure Ersatzteile führen zu spürbar höheren Versicherungsbeiträgen, die in vielen Kalkulationen unterschätzt wurden.

Die Umstellung auf elektrische Fuhrparks bleibt langfristig notwendig, erfordert jedoch realistischere Wirtschaftlichkeitsanalysen. Flottenbetreiber sollten sich auf kontinuierlich steigende Gesamtbetriebskosten einstellen, auch wenn die Stromkosten pro Kilometer günstiger ausfallen.

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert