Die Gewinne von BYD sind erheblich gesunken, was einen Wendepunkt für den chinesischen Automobilmarktführer markiert. Dieser Rückgang, der erste seit mehr als drei Jahren, ist direkt auf den erbitterten Preiskrieg zurückzuführen, der den Automobilmarkt in China erschüttert und durch massive staatliche Subventionen verschärft wird.
Eine unter Druck stehende Automobilindustrie
China hat seit einem Jahrzehnt seine nationale Automobilindustrie massiv subventioniert. Während diese Strategie in Bezug auf die Produktion Früchte getragen hat, hat sie auch die wirtschaftlichen Grundlagen des Sektors geschwächt. Heute machen sich die Folgen schmerzlich bemerkbar.
Der größte Automobilhersteller des Landes, BYD, verzeichnete im letzten Quartal einen Gewinnrückgang. In seinem Finanzbericht räumte das Unternehmen auch ein, dass der Juli der dritte aufeinanderfolgende Monat mit rückläufigen Verkäufen war. Während das ursprüngliche Ziel für 2024 darin bestand, allein in China 5,5 Millionen Fahrzeuge zu verkaufen, befindet sich BYD nun auf einem Kurs, der um mehr als eine Million Einheiten verfehlt werden könnte.
Das Kernproblem: Überangebot und Mangel an Käufern
Ein gesättigter Markt
Das zentrale Problem ist einfach: ein Überangebot steht einer unzureichenden Nachfrage gegenüber. Die Subventionen haben zu einer massiven Produktion erschwinglicher Fahrzeuge geführt, ob mit Verbrennungsmotor oder Elektroantrieb. Die Hersteller überschwemmen den Markt weit über das hinaus, was die Händler absetzen können, und zwingen alle, ihre Margen zu verschleudern.
Die Auswirkungen von Dumping-Praktiken
Dieses Dumping-Phänomen, das bereits Ende 2023 sichtbar war, verschlimmert sich nur. Entgegen einer verbreiteten Meinung handelt es sich nicht nur um einen Strom von billigen Elektrofahrzeugen. Ein großer Teil der exportierten Lagerbestände, insbesondere nach Russland, Zentralasien und den Nahen Osten, besteht aus Modellen mit Verbrennungsmotor, die der Nachfrage dieser Märkte entsprechen.
Warnsignale der Wirtschaft
Ein besorgniserregender Indikator zeigt die Spannungen in der Lieferkette: BYD gehört zu den Herstellern, die kürzlich eine Verpflichtung unterzeichnet haben, die Zahlungsfristen an ihre Lieferanten besser einzuhalten. Diese Initiative, obwohl positiv dargestellt, wirft Fragen zur finanziellen Gesundheit des gesamten industriellen Ökosystems und die Sorge vor uneinbringlichen Forderungen auf.