Kühlsystemprobleme: Symptome, Auswirkungen und Diagnose
Symptome
- Die Motortemperaturanzeige zeigt eine höhere oder niedrigere Temperatur als normal an. Wenn das Fahrzeug keine Temperaturanzeige hat, leuchtet eine „rote“ Temperaturwarnleuchte auf, was bedeutet, dass der Motor bereits überhitzt ist und sofort abgestellt werden muss.
- Falls die Anzeige defekt ist oder übersehen wird, bringt ein überhitzter Motor die Kühlflüssigkeit zum Kochen, was Dampf produziert; der Kühler/Behälter wird überlaufen. In kritischen Phasen beginnt der Motor zu klopfen, verliert an Leistung und blockiert schließlich.
- Läuft der Motor zu kalt, wird das Kraftstoffgemisch zu fett, was zu einem hohen Kraftstoffverbrauch führt, die Heizung funktioniert nicht richtig und die Temperaturanzeige zeigt einen niedrigeren Wert als normal an. Alle Motoren sind so konstruiert, dass sie sich beim Erwärmen auf einen bestimmten Punkt ausdehnen. Die Einhaltung der richtigen Betriebstemperatur ist für den korrekten Sitz der Kolbenringe entscheidend.
Auswirkungen auf den Motor
Ein zu kalter Motorlauf führt zu Überhitzung. Die Auswirkungen eines zu kalten Laufs treten mit der Zeit auf und sind korrigierbar, während Überhitzung immer katastrophal ist, wenn sie nicht schnell behoben wird. Bereits wenige Minuten schwerer Überhitzung können den Motor zerstören.
Leichte Überhitzung führt in der Regel zu einer durchgebrannten Zylinderkopfdichtung, eine kostspielige Reparatur. Schwere Überhitzung bewirkt, dass sich die Kolben schneller ausdehnen als der Zylinderblock, was zu einem Fressen in den Zylinderlaufbuchsen führt – hierfür gibt es keine Reparaturmöglichkeit.
Vorgehensweise und Protokoll
Aufgrund der vielen möglichen Ursachen für Überhitzung als Auslöser für den Fehlercode P2181 wird die folgende Strategie angewendet. Der Diagnoseablauf wird aus der Sicht eines Kfz-Technikers dargestellt, beginnend mit den häufigsten bis zu den selteneren Ursachen.
Warnung: Öffnen Sie niemals einen Kühlerdeckel, es sei denn, der Motor ist kaum warm oder kalt. Das Kühlsystem steht unter Druck, die normale Betriebstemperatur liegt bei 195 Grad, und ein überhitzter Motor kann über 280 Grad erreichen. Es besteht die Gefahr von Verbrennungen dritten Grades.
Diagnoseschritte und mögliche Lösungen
Werkzeuge zur Diagnose von Überhitzungsproblemen:
- Diagnosegerät zur Temperaturmessung
- Voltmeter
- Krokodilklemmen-Set
- Diagnosegerät zum Löschen von Fehlercodes
- Kühlsystem-Druckprüfgerät
- Werkstatthandbuch
Motor läuft zu kalt:
- Tauschen Sie den Thermostat aus.
Motor überhitzt:
- Schließen Sie den Code-Scanner an den OBD-Port an und schalten Sie die Zündung ein. Prüfen Sie auf weitere Fehlercodes. Ein Fehlercode des Kühlmitteltemperatursensors kann zu einer Fehlfunktion der Kühlerlüfter führen.
Bei kaltem Motor: Entfernen Sie den Kühlerdeckel und prüfen Sie den Kühlmittelstand. Prüfen Sie mit dem Druckprüfgerät das System auf Undichtigkeiten. Dies umfasst Kühler, Schläuche, Motorblock, Ansaugtrakt und Heizungswärmeübertrager. - Wenn die Motortemperatur während der Fahrt normal ist, aber im Stand überhitzt, funktioniert der Kühlerlüfter nicht richtig.
- Prüfen Sie den Riemenzug des Keilrippenriemens. Defekte Riemenspanner sind häufig und ermöglichen ein Durchrutschen des Riemens. Prüfen Sie die Umgebung der Wasserpumpe auf Undichtigkeiten. Bei pumpen, die vom Zahnriemen angetrieben werden, tritt Kühlmittel unten am Zahnriemendeckel aus. Ist die Wasserpumpe frei zugänglich, prüfen Sie, ob die Riemenscheibe schwankt – ein Zeichen für ein verschlissenes Wasserpumpenlager.
Prüfen Sie, ob ein motorbetriebener Lüfter nicht schwankt und ob die Lüfterkupplung undicht ist. Drehen Sie den Lüfter von Hand. Eine intakte Lüfterkupplung bietet einen gewissen Widerstand. Ein auffallend langsamer Lüfter bei laufendem Motor deutet auf eine defekte Lüfterkupplung hin. - Prüfen Sie den Kühlmittelstandsensor an der Seite des Kühlers gemäß der Anleitung im Werkstatthandbuch.
- Wenn das Fahrzeug einen Kühlerdeckel hat, lassen Sie ihn abgenommen, starten Sie den Motor und lassen Sie ihn warmlaufen. Beobachten Sie die Motortemperatur mit dem Diagnosegerät. Wenn die Temperatur 190 Grad erreicht, achten Sie auf den Kühlmittelfluss aus den inneren Kernen des Kühlers. Wenn oberhalb von 195 Grad kein Fluss festzustellen ist, setzen Sie den Deckel wieder auf und stellen Sie den Motor ab. Der Thermostat ist defekt.
- Wenn der Kühler zu fließen beginnt, setzen Sie den Deckel wieder auf und lassen Sie den Motor auf 205 Grad kommen, bevor Sie ihn abschalten. Wenn die elektrischen Lüfter nicht anspringen, schalten Sie den Motor aus.
- Prüfen Sie die Sicherungen und Relais für den Motorlüfter in der Sicherungs- und Relaisbox auf der Fahrerseite (oft im Radkasten). Ihre Position ist auf der Innenseite der Abdeckung angegeben.
- Prüfen Sie die Lüfterfunktion, indem Sie den Stecker der Kabelbaum-Zuleitung abziehen. Überbrücken Sie den Masseanschluss mit einer guten Masseverbindung und die Stromversorgung mit der Batterie. Wenn der Lüfter nicht läuft, tauschen Sie ihn aus. Läuft er, prüfen Sie die Verkabelung an der Sicherung und am Kühlmitteltemperatursensor auf lockere Verbindungen, herausgedrückte Kontaktstifte oder durchgebrannte Kabel.
- Prüfen Sie auf eine undichte Zylinderkopfdichtung.