P0685 ECM/PCM Leistungsrelaissteuerkreis offen

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Fehlercode P0685: Diagnose und Reparatur

Was bedeutet der Fehlercode P0685?

Dieser Diagnosecode (DTC) ist ein generischer Antriebsstrang-Code, was bedeutet, dass er für alle Fahrzeuge ab Baujahr 1996 gilt (z.B. Honda, VW, Ford, Dodge, Chrysler, Acura, Audi, GM, etc.).

Obwohl es sich um einen generischen Code handelt, unterscheiden sich die Motoren je nach Marke, sodass die Ursachen für diesen Code leicht variieren können.

Aus persönlicher Erfahrung geht ein Fehlercode P0685 sehr wahrscheinlich mit einer Startstörung einher. Wenn dieser Code im Motorsteuergerät (PCM) gespeichert wird, bedeutet dies, dass eine niedrige oder keine Spannung in der Stromversorgung des PCM festgestellt wurde.

Viele Fahrzeuge mit OBD-II verwenden ein Relais, um das PCM mit Batteriespannung zu versorgen, während einige nur eine abgesicherte Leitung nutzen. Die Relais sind in der Regel als Fünf-Pin-Relais ausgeführt. Eine konstante Batteriespannung liegt am Haupt-Eingangspin an, der Masseanschluss ist mit der Motor- oder Fahrzeugmasse verbunden, und der sekundäre Eingang erhält Batteriespannung (über eine Sicherung), wenn die Zündung eingeschaltet wird. Der vierte Pin ist der Ausgang zum PCM und der fünfte Pin ist ein Signalleitung für das CAN-Bus-Netzwerk.

Wird die Zündung eingeschaltet, wird eine kleine Spule im Inneren des Relais aktiviert. Dies schließt die Kontakte im Relais und schaltet so den Stromkreis für die Batteriespannung zum PCM durch.


Symptome

Da der Code P0685 in der Regel mit einer Startstörung einhergeht, ist es meist keine Option, ihn zu ignorieren. Wenn dieser Code vorhanden ist und der Motor dennoch startet und läuft, sollte ein defektes PCM oder ein Programmierfehler im PCM in Betracht gezogen werden.


Mögliche Ursachen

Mögliche Ursachen für das Auftreten dieses Codes sind:

  • Ein defektes PCM-Stromversorgungsrelais
  • Eine durchgebrannte Sicherung oder eine defekte Sicherungshalterung
  • Korrodierte oder beschädigte Kabel oder Steckverbindungen (insbesondere in der Nähe des PCM-Relais)
  • Ein defekter Zündschalter
  • Teilweise oder vollständig gelöste elektrische Anschlüsse am Zündschalter
  • Lockere oder korrodierte Batteriekabelanschlüsse

Diagnose- und Reparaturverfahren

Ein guter Ausgangspunkt ist immer die Überprüfung technischer Servicebulletins (TSB) für Ihr spezifisches Fahrzeug. Ihr Problem könnte ein bekanntes Problem mit einer veröffentlichten Lösung des Herstellers sein und Ihnen so Zeit und Geld bei der Diagnose sparen.

Wie bei den meisten anderen Codes dieser Art beginnen Sie Ihre Diagnose mit einer Sichtprüfung der Kabelbäume, Steckverbindungen und Systemkomponenten. Achten Sie besonders auf nicht sicher befestigte Relais, die sich gelöst haben könnten oder korrodierte Kontakte aufweisen. Dies ist besonders wichtig, wenn sich das Relais oder das Relaisgehäuse in der Nähe der Batterie oder des Kühlmittelbehälters befindet. Überprüfen Sie die Festigkeit und übermäßige Korrosion an den Batteriepolen und -kabeln. Beheben Sie Mängel nach Bedarf.

Sie benötigen einen Scanner (oder Code-Lesegerät), ein digitales Multimeter (DMM) und einen Schaltplan. Schaltpläne können vom Hersteller (Servicehandbuch oder Äquivalent) oder über eine sekundäre Quelle wie AllData bezogen werden. Vergewissern Sie sich vor dem Kauf eines Reparaturhandbuchs, dass ein Schaltplan für den PCM-Stromversorgungskreis enthalten ist.

Bevor Sie mit der Diagnose fortfahren, ist es ratsam, alle gespeicherten Fehlercodes (mit dem Scanner) auszulesen und für eventuelle spätere Referenz zu notieren. Notieren Sie sich auch alle relevanten Freeze-Frame-Daten. Diese Informationen können sehr nützlich sein, wenn es sich bei dem Problem um einen intermittierenden Fehler handelt.

Beginnen Sie beim PCM-Stromversorgungsrelais und stellen Sie sicher, dass am Haupt-Eingangspin Batteriespannung anliegt. Konsultieren Sie den Schaltplan, die Steckeransicht oder die Pinbelegungstabelle im Servicehandbuch für die Position der einzelnen Anschlüsse. Liegt dort keine Spannung an, könnte die Verbindung zu einer Sicherung oder Sicherungshalterung defekt sein.

Testen Sie als Nächstes den sekundären Eingangspin. Liegt hier keine Spannung an, könnte eine durchgebrannte Sicherung oder ein defekter Zündschalter (der elektrische Teil) die Ursache sein.

Überprüfen Sie nun das Masse-Signal. Ist kein Masse-Signal vorhanden, überprüfen Sie die Massepunkte des Systems, Kabelbaumdurchführungen, Fahrzeugmassepunkte und die Batteriekabelanschlüsse.

Wenn alle diese Stromkreise in Ordnung sind, testen Sie die Ausgangsspannung an den Leitungen, die das PCM mit Spannung versorgen. Liegt an diesen Leitungen keine Spannung an, ist vermutlich das Relais defekt.

Wenn Ausgangsspannungssignale vorhanden sind, testen Sie die Systemspannung am PCM-Stecker. Liegt dort keine Spannung an, beginnen Sie mit der Überprüfung der Systemverkabelung. Stellen Sie sicher, dass Sie die Steuergeräte vor einem Widerstandstest mit dem DMM vom Kabelbaum trennen. Reparieren oder ersetzen Sie unterbrochene oder kurzgeschlossene Leitungen nach Bedarf.

Liegt am PCM eine Spannung an, ist es wahrscheinlich defekt oder weist einen Programmierfehler auf.

Wichtige Hinweise:

  • Die Bezugnahme auf den „Zündschalter“ bezieht sich in diesem Fall nur auf den elektrischen Teil.
  • Das Austauschen identischer Relais (mit übereinstimmenden Nummern) zum Testen kann sehr hilfreich sein.
  • Setzen Sie die Relais immer wieder in ihre ursprüngliche Position ein und ersetzen Sie ein defektes Relais durch ein neues.
  • Beim Testen des Sicherungssystems sollte der Stromkreis unter Volllast (maximale Spannung) stehen.

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