Fehlercode P0684: Diagnose und Reparatur
Dieser Diagnosecode (DTC) ist ein generischer Code für den Antriebsstrang. Er gilt für alle Fahrzeugmarken und -modelle (ab Baujahr 1996), auch wenn die spezifischen Reparaturschritte je nach Modell leicht variieren können.
Was bedeutet der Fehlercode P0684?
P0684 zeigt ein Problem im Bereich Leistung/Kommunikation zwischen dem Steuergerät für die Glühkerzen (GPCM) und dem Motorsteuergerät (PCM) an. Ein Fehler verhindert, dass das PCM Befehle an das GPCM senden kann. Dieser Befehl ist im Wesentlichen ein „Ein/Aus“-Signal.
Die Codes weisen nicht auf ein spezifisches Bauteil hin, sondern nur auf den Fehlerbereich. Der Glühkerzenstromkreis ist relativ einfach aufgebaut und kann mit grundlegenden Kenntnissen in der Kfz-Elektrik sowie einem Voltmeter/Ohmmeter diagnostiziert und repariert werden.
Wozu dienen Glühkerzen?
Um ihre Funktion zu verstehen, hilft ein grundlegendes Wissen über die Funktionsweise eines Dieselmotors.
Im Gegensatz zu einem Ottomotor, der eine Zündkerze für die Verbrennung benötigt, verlässt sich ein Dieselmotor auf eine extrem hohe Kompression. Die stark komprimierte Luft erhitzt sich dabei so stark, dass sich der eingespritzte Dieselkraftstoff selbst entzündet.
Ist ein Dieselmotor kalt, ist es schwierig, durch reine Kompression genug Wärme für die Zündung zu erzeugen, da der kalte Motorblock die Luft abkühlt.
Wenn das Motorsteuergerät (PCM) anhand der Signale von Öl- und Getriebetemperatursensoren einen kalten Motor erkennt, aktiviert es die Glühkerzen. Diese glühen auf und übertragen Wärme in den Brennraum, um den Motorstart zu erleichtern. Sie sind nur für wenige Sekunden aktiv, um eine Überhitzung zu vermeiden.
Wie funktionieren Glühkerzen?
Wenn das PCM einen kalten Motor erkennt, sendet es ein Signal an das Glühkerzensteuergerät (GPCM). Das GPCM schaltet dann ein Glühkerzenrelais (ähnlich einem Anlasserrelais), das sich wiederum auf Masse legt.
Das Relais leitet daraufhin Strom zu einer Glühkerzen-Schiene. Diese Schiene hat für jede Glühkerze einen separaten Anschluss. Der Strom fließt zu den Glühkerzen, die sich erhitzen und den Zylinder für einen leichteren Start vorwärmen.
Das GPCM fungiert als Timer und bleibt nur für einige Sekunden aktiv. Dies reicht aus, um den Motor zu starten, und schützt gleichzeitig die Glühkerzen vor Überhitzung durch zu lange Aktivierung.
Symptome des Fehlercodes P0684
- Die Motorkontrollleuchte (MKL) ist aktiviert und der Code ist gespeichert.
- Bei Ausfall nur einer oder zweier Glühkerzen sind kaum Symptome spürbar. Bei sehr kaltem Motor kann das Starten etwas schwerer fallen.
- Der Motor kann bis zum Erreichen der Betriebstemperatur ruckeln oder Aussetzer haben.
- Bei Ausfall von mehr als zwei Glühkerzen wird das Starten des Motors sehr schwierig.
Mögliche Ursachen
- Unterbrochene oder kurzgeschlossene Verkabelung zwischen PCM und GPCM, zur Glühkerzen-Schiene oder von der Schiene zu den Glühkerzen.
- Defekte Glühkerze(n)
- Lockere oder korrodierte Steckverbindungen
- Defektes Glühkerzensteuergerät (GPCM)
- Lockere oder korrodierte Anschlüsse am Glühkerzenrelais
- Defektes Glühkerzenrelais
- Ungenügende Batteriespannung am Relais
- Code P0670 kann zusammen mit P0684 auftreten. Dieser weist auf ein Problem in der Verkabelung zwischen GPCM und Relais hin.
Diagnose- und Reparaturschritte
Erfahrungsgemäß ist dies ein häufiges Problem bei Dieselmotoren unabhängig vom Hersteller. Aufgrund des hohen Strombedarfs der Glühkerzen und ihrer Neigung, durchzubrennen, empfiehlt es sich, mit den häufigsten Problemen zu beginnen.
Das GPCM arbeitet mit geringerem Strom und fällt am seltensten aus. Auch das Relais muss nur selten ersetzt werden. Wo hohe Ströme fließen, erzeugt bereits ein kleiner Wackelkontakt Lichtbögen, die die Stecker verbrennen.
- Sichtprüfung: Überprüfen Sie die Verkabelung zwischen PCM und GPCM, weiter zum Relais auf dem Ventildeckel, vom Relais zur Glühkerzen-Schiene und zu den Glühkerzen. Achten Sie auf lockere oder korrodierte Stecker.
- GPCM-Anschluss: Ziehen Sie den schwarz-grünen Stecker vom GPCM. Inspizieren Sie die Steckerstifte auf Verbrennungen und Korrosion.
- Durchgangsprüfung: Prüfen Sie mit einem Ohmmeter, dass keine der Klemmen einen Kurzschluss gegen Masse hat. Beheben Sie gegebenenfalls den Kurzschluss.
- Kontaktschutz: Tragen Sie Kontaktfett auf die Stifte auf und stecken Sie den Stecker wieder auf das GPCM.
- Batterie- und Relaisanschlüsse: Überprüfen Sie den Pluspol der Batterie und die Anschlüsse des GPCM am Glühkerzenrelais. Stellen Sie sicher, dass alle Kabel sauber und fest angezogen sind.
- Glühkerzen-Schiene: Inspizieren Sie die Glühkerzen-Schiene. Prüfen Sie jede Verbindung an der Schiene auf Sauberkeit und festen Sitz.
- Glühkerzen prüfen: Ziehen Sie die Kabel von den Glühkerzen ab. Prüfen Sie mit dem Ohmmeter zwischen dem Glühkerzenanschluss und Masse. Ein Widerstandswert zwischen 0,5 und 2,0 Ohm ist in Ordnung. Liegt der Wert außerhalb dieses Bereichs, ist die Glühkerze defekt.
- Verkabelung prüfen: Prüfen Sie ebenfalls den Widerstand der Zuleitung von der Glühkerze zur Schiene. Auch hier sollte der Wert zwischen 0,5 und 2,0 Ohm liegen. Ist dies nicht der Fall, ersetzen Sie das Kabel.
Wenn die oben genannten Schritte das Problem nicht lösen, ziehen Sie einen Wartungshandbuch zu Rate. Suchen Sie die Seite mit dem Schaltplan des Glühkerzenstromkreises. Identifizieren Sie anhand der Farben und Pin-Nummern die Versorgungsspannung zum GPCM und die Ausgangsspannung vom GPCM zum Relais. Messen Sie die Spannung an diesen Punkten mit einem Voltmeter.
Ergebnis der Spannungsmessung:
- Liegt keine Spannung am GPCM an, ist das PCM defekt.
- Liegt Spannung am GPCM an, aber keine am Relais, ist das GPCM defekt und muss ersetzt werden.