Was bedeutet das?
Dieser universelle Diagnosecode für Antriebsstrang/Motor gilt für alle motorgesteuerten Zündsysteme, einschließlich, aber nicht beschränkt auf einige Audi-, Mazda-, Mercedes- und VW-Fahrzeuge.
Der Kurbelwellenpositionssensor (CKP) liefert die Position oder den Zündzeitpunkt der Kurbelwelle an das Antriebsstrangsteuergerät oder PCM. Diese Information wird typischerweise für die Motordrehzahl verwendet.
Der Nockenwellenpositionssensor (CMP) liefert die genaue Position der Nockenwelle, den Nockenwellen-Zeitpunkt oder den Verteiler-Zeitpunkt an das PCM. Wenn die Spannung in einem dieser beiden Stromkreise unter einen definierten Wert fällt, setzt das PCM den Code P0322. Dieser Code wird nur als elektrischer Stromkreisfehler betrachtet.
Die Fehlerbehebungsverfahren können je nach Hersteller, Art des Zünd-/Verteiler-/Motordrehzahlsensors und der Farbe der Sensorverkabelung variieren.
Symptome
Symptome für Motorcode P0322 können sein:
Motorkontrollleuchte leuchtet auf
Motor springt nicht an, startet aber
Fehlzündungen, Zögern, Abwürgen, Leistungsverlust
Ursachen
Mögliche Ursachen für das Auftreten dieses Codes sind:
Unterbrechung im Steuerstromkreis (Masseleitung) zwischen Zünd-/Verteiler-/Motordrehzahlsensor und PCM
Unterbrechung im Stromversorgungskreis zwischen Zünd-/Verteiler-/Motordrehzahlsensor und PCM
Kurzschluss des Stromversorgungskreises des Zünd-/Verteiler-/Motordrehzahlsensors gegen Masse
Defekter Zünd-/Verteiler-/Motordrehzahlsensor
PCM-Defekt (sehr unwahrscheinlich)
Diagnose- und Reparaturverfahren
Ein guter Ausgangspunkt ist immer die Überprüfung der service-technischen Informationen (TSB) für das spezifische Fahrzeug. Es könnte ein bekanntes Problem mit einer bekannten Lösung vom Hersteller geben, was Zeit und Kosten bei der Diagnose spart.
Identifizieren Sie als nächstes den Zünd-/Verteiler-/Motordrehzahlsensor für das spezifische Fahrzeug. Es könnte sich um einen Kurbel-/Nockenwellensensor handeln, einen Spulen-/Impulsgebersensor im Verteiler oder eine Verkabelung, die von der Zündspule zum PCM führt, um das Zündsystem zu überprüfen. Sobald identifiziert, führen Sie eine Sichtprüfung von Stecker und Verkabelung durch. Suchen Sie nach Scheuerstellen, Abrieb, blanken Drähten, Brandflecken oder geschmolzenem Kunststoff. Trennen Sie den Stecker und prüfen Sie die Anschlüsse (Metallteile) im Inneren des Steckers sorgfältig. Achten Sie auf Verbrennungen oder grünliche Verfärbungen, die auf Korrosion hindeuten. Falls Reinigung der Anschlüsse nötig ist, verwenden Sie Kontaktspray und eine Kunststoffbürste. Trocknen lassen und elektrische Fett auf die Kontaktflächen der Anschlüsse auftragen.
Bei einigen Fahrzeugen ist die wahrscheinlichste Ursache für P0322 eine schlechte Verbindung/erneuerungsbedürftige Zündkomponenten. Daher kann die Bedeutung der TSB-Recherche für das Fahrzeug nicht genug betont werden.
Falls Sie ein Diagnosegerät besitzen, löschen Sie den Fehlerspeicher und prüfen Sie, ob P0322 erneut auftritt. Tritt er nicht wieder auf, war wahrscheinlich eine Verbindung das Problem.
Tritt Code P0322 erneut auf, müssen Sie den Sensor und den zugehörigen Stromkreis testen. Die nächsten Schritte hängen vom Sensortyp ab (Hall-Effekt- oder magnetischer Sensor). Normalerweise kann man dies an der Anzahl der Drähte zum Sensor erkennen: Drei Drähte bedeuten Hall-Effekt-Sensor, zwei Drähte bedeuten magnetischen Impulsgeber.
Für Hall-Effekt-Sensoren: Trennen Sie die Kabelbaumanschlüsse zu Nockenwellen- und Kurbelwellenpositionssensor. Verwenden Sie ein digitales Multimeter (DMM), um zu testen, ob der 5V-Stromversorgungskreis zu jedem Sensor unter Spannung steht (rotes Kabel an 5V-Stromversorgung, schwarzes Kabel an gute Masse). Fehlt 5V am Sensor, reparieren Sie die Verkabelung vom PCM zum Sensor oder möglicherweise defektes PCM.
Wenn in Ordnung, verwenden Sie das DMM, um zu prüfen, ob jeder Signalkreis zu jedem Sensor 5V hat und ein Signalkreis vorhanden ist (rotes Kabel an Signalkreis des Sensors, schwarzes Kabel an gute Masse). Fehlt 5V am Sensor, reparieren Sie die Verkabelung vom PCM zum Sensor oder möglicherweise defektes PCM.
Wenn in Ordnung, prüfen Sie, ob jeder Sensor eine gute Masseverbindung hat. Schließen Sie eine 12V-Prüflampe an und berühren Sie mit dem anderen Ende der Prüflampe die Masseleitung zu jedem Sensor. Leuchtet die Prüflampe nicht, deutet dies auf ein Problem im Stromkreis hin. Leuchtet sie, wackeln Sie am Kabelbaum zu jedem Sensor und prüfen Sie, ob die Prüflampe flackert, was auf eine intermittierende Verbindung hindeutet.
Für magnetische Sensoren können Sie prüfen, ob der Sensor selbst ordnungsgemäß funktioniert, indem Sie testen: 1) Widerstand 2) AC-Spannungsausgang 3) Kurzschluss gegen Masse
Bei abgetrenntem Sensor setzen Sie die beiden Messspitzen des Ohmmeters an die beiden Anschlüsse des Nockenwellen-/Kurbelwellenpositionssensors. Lesen Sie den Ohm-Widerstand ab und vergleichen Sie mit den Fahrzeugspezifikationen (normalerweise 750–2000 Ohm). Während der Widerstandsmessung nehmen Sie eine Messspitze vom Sensor und berühren eine gute Masse am Fahrzeug. Zeigt sich ein Ohm-Wert außer Unendlich oder OL, ist der Sensor intern mit Masse kurzgeschlossen. Achten Sie darauf, die Metallteile der Messspitzen nicht mit den Fingern zu berühren, da dies die Messwerte beeinflussen kann.
Setzen Sie die beiden Messspitzen des DMM wieder an die beiden Anschlüsse des Nockenwellen-/Kurbelwellenpositionssensors. Stellen Sie das Messgerät auf AC-Spannungsmessung. Lesen Sie während des Motorstarts die AC-Spannungsausgabe am DMM ab. Vergleichen Sie mit den Herstellerspezifikationen des Fahrzeugs. Eine gute Richtlinie ist normalerweise 0,5V AC.
Wenn alle bisherigen Tests erfolgreich waren und Code P0322 weiterhin auftritt, deutet dies höchstwahrscheinlich auf einen defekten Zünd-/Verteiler-/Motorsensor hin, aber ein defektes PCM kann nicht ausgeschlossen werden, bis der Sensor ersetzt wurde. In einigen Fällen muss das PCM nach dem Sensortausch kalibriert werden, um korrekt zu funktionieren.
Im Zweifelsfall suchen Sie Hilfe bei einem qualifizierten Kfz-Diagnosetechniker. Das PCM muss je nach Fahrzeug möglicherweise programmiert oder kalibriert werden, um es richtig einzurichten.