P0240 Turbolader Ladedrucksensor B Bereich/Performance

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Fehlercode P0243: Was bedeutet das?

Dieser DTC ist ein generischer Fehlercode für den Antriebsstrang, der für alle aufgeladenen Fahrzeuge – ob mit Turbolader oder Kompressor – gilt.

Erklärung und Funktion

Die Motorsteuerung (PCM) überwacht und regelt den Ladedruck. Wenn der gemessene Druck den vorgegebenen Sollwert überschreitet, wird der Fehlercode P0243 gespeichert und die Motorkontrollleuchte leuchtet auf. Um diesen Code zu diagnostizieren, sind Grundkenntnisse in drei Bereichen erforderlich:

  • Was ist Ladedruck?
  • Wie wird er geregelt?
  • Wie wird er gemessen?

In einem Saugmotor (also ohne Aufladung) erzeugen die abwärtslaufenden Kolben einen Unterdruck im Ansaugkrümmer, ähnlich wie eine Spritze Flüssigkeit ansaugt. Dieser Unterdruck zieht das Kraftstoff-Luft-Gemisch in den Brennraum. Ein Turbolader hingegen ist eine Pumpe, die von den aus dem Brennraum strömenden Abgasen angetrieben wird. Dies erzeugt einen Druck im Ansaugkrümmer. Anstatt das Gemisch ansaugen zu müssen, wird der Motor so mit einem größeren Volumen zwangsbefüllt. Im Wesentlichen findet bereits eine Verdichtung statt, bevor der Kolben seinen Verdichtungstakt beginnt, was die Kompression und folglich die Leistung steigert. Das ist der Ladedruck.

Der Ladedruck wird durch die Menge der Abgase geregelt, die durch den Turbolader strömen. Je mehr Abgase, desto schneller dreht der Turbolader und desto höher ist der Ladedruck. Die Abgase werden über eine Bypass-Leitung, die als Abgasbypassventil (Wastegate) bekannt ist, am Turbolader vorbeigeführt. Die Motorsteuerung regelt den Ladedruck, indem sie die Öffnung dieses Bypasses steuert. Dies geschieht durch das Öffnen und Schließen der Wastegate-Klappe je nach Bedarf. Realisiert wird dies über einen Unterdruckaktor, der am oder in der Nähe des Turboladers montiert ist. Die Motorsteuerung steuert die Menge des zum Aktor fließenden Unterdrucks über ein Steuermagnetventil.

Der tatsächliche Druck im Ansaugkrümmer wird entweder durch einen Ladedrucksensor (z.B. bei Ford/VW) oder einen Saugrohrdrucksensor (MAP-Sensor, z.B. bei Chrysler/GM) gemessen. Die verschiedenen Sensortypen resultieren aus den unterschiedlichen technischen Bezeichnungen der Hersteller, erfüllen aber alle denselben Zweck.

Wichtig: Dieser Fehlercode sollte so schnell wie möglich behandelt werden, da die Gefahr von Überlastung und Schäden am Katalysator besteht.

Symptome

Wenn die Voraussetzungen für das Setzen von P0243 erfüllt sind, ignoriert die Motorsteuerung die tatsächlichen Messwerte und arbeitet mit einem angenommenen Ladedruck. Sie begrenzt die Kraftstoffmenge und die dynamische Einspritzzeit. Der PCM geht in den sogenannten Notlaufmodus (FMEM), was sich vor allem durch einen spürbaren Leistungsverlust bemerkbar macht.

Mögliche Ursachen

Mögliche Ursachen für das Auftreten dieses Codes sind:

  • Probleme mit der Unterdruckversorgung
  • Abgeknickte, eingequetschte oder gebrochene Unterdruckleitungen
  • Defektes Steuermagnetventil
  • Defekte Motorsteuerung (PCM)

Diagnose- und Reparaturverfahren

Ein guter Ausgangspunkt ist immer die Überprüfung technischer Servicebulletins (TSB) für Ihr spezifisches Fahrzeug. Ihr Problem könnte ein bekanntes Problem mit einer veröffentlichten Lösung des Herstellers sein und Ihnen so Zeit und Geld bei der Diagnose sparen.

  1. Sichtprüfung der Unterdruckleitungen: Untersuchen Sie alle Unterdruckleitungen visuell auf Knicke, Quetschungen, Risse oder Brüche. Prüfen Sie alle Leitungen, nicht nur diejenigen, die mit der Steuerung des Abgasbypassventils verbunden sind. Eine größere Undichtigkeit irgendwo im Unterdrucksystem kann die Leistung des gesamten Systems beeinträchtigen. Wenn alles in Ordnung ist, fahren Sie mit Schritt 2 fort.
  2. Unterdruck prüfen: Prüfen Sie mit einer Unterdruckpumpe den Unterdruck auf der Eingangsseite des Steuermagnetventils. Wenn kein Unterdruck vorhanden ist, könnte die Vakuumpumpe defekt sein. Bei vorhandenem Unterdruck fahren Sie mit Schritt 3 fort.
  3. Prüfung des Steuermagnetventils: Das Steuermagnetventil wird durch Pulsweitenmodulation (Tastverhältnis) angesteuert. Verwenden Sie ein digitales Multimeter (DVOM) mit einer Tastverhältnis- oder Frequenzmessfunktion und messen Sie das Signal am Stecker des Magnetventils. Fahren Sie das Fahrzeug und prüfen Sie, ob ein Signal auf dem Multimeter angezeigt wird. Wenn ein Signal vorhanden ist, ist das Steuermagnetventil wahrscheinlich defekt. Wenn kein Signal vorhanden ist, liegt der Verdacht nahe, dass die Motorsteuerung (PCM) defekt ist.

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