Was bedeutet das?
Dieser DTC ist ein allgemeiner Antriebsstrang-Code, der für alle Fahrzeuge mit Turbolader oder Kompressor gilt.
Das Antriebsstrangsteuergerät (PCM) überwacht und regelt den Ladedruck. Wenn der gemessene Druck den Sollwert überschreitet, wird der DTC P0240 gespeichert und die Motorkontrollleuchte leuchtet auf. Für die Diagnose dieses Codes sind Grundkenntnisse in drei Bereichen erforderlich:
Was ist Ladedruck?
Wie wird er geregelt?
Wie wird er gemessen?
Bei Saugmotoren (ohne Turbolader) entsteht im Ansaugkrümmer ein Unterdruck durch den abwärts gehenden Kolben während des Ansaugtakts, ähnlich wie eine Spritze Flüssigkeit aufzieht. Dieser Unterdruck saugt das Kraftstoff-Luft-Gemisch in den Brennraum. Ein Turbolader ist eine Pumpe, die von Abgasen aus dem Brennraum angetrieben wird. Dadurch entsteht im Ansaugkrümmer ein Druck. Das bedeutet, der Motor muss das Gemisch nicht „ansaugen“, sondern eine größere Menge wird zwangsweise eingebracht. Im Wesentlichen findet eine Vorverdichtung statt, bevor der Kolben den Verdichtungstakt beginnt, was das Verdichtungsverhältnis erhöht und folglich die Leistung steigert. Das ist der Ladedruck.
Der Ladedruck wird durch die Menge der Abgase geregelt, die durch den Turbolader strömen. Je mehr Abgase, desto schneller dreht der Turbolader und desto höher der Ladedruck. Abgase werden über eine Bypass-Leitung, die als Wastegate bekannt ist, am Turbolader vorbeigeleitet. Das PCM regelt den Ladedruck durch Anpassen der Öffnung des Bypasses. Dies geschieht durch Öffnen und Schließen des Wastegates nach Bedarf. Diese Aktion wird durch einen Vakuummotor am oder in der Nähe des Turboladers ausgeführt. Das PCM steuert die Vakuummenge zum Vakuummotor über ein Steuerventil.
Der tatsächliche Druck im Ansaugkrümmer wird entweder durch einen Ladedrucksensor (Ford/VW) oder einen Saugrohrdrucksensor (Chrysler/GM) gemessen. Die verschiedenen Sensortypen spiegeln technische Beschreibungsunterschiede der Hersteller wider, erfüllen aber dieselbe Funktion.
Dieser spezifische Code sollte so schnell wie möglich behandelt werden, da ein hohes Risiko für Laderschäden oder Katalysatorschäden besteht.
Symptome
Wenn die Bedingungen für P0240 erfüllt sind, ignoriert das PCM die gemessenen Werte des tatsächlichen Saugrohrdrucks und verwendet stattdessen einen geschätzten oder angenommenen Saugrohrdruck, wodurch die zulässige Kraftstoffmenge und der dynamische Einspritzzeitpunkt begrenzt werden. Das PCM geht in einen Fehlermanagement-Modus (FMEM) über, der sich besonders durch Leistungsverlust bemerkbar macht.
Ursachen
Mögliche Ursachen für das Auftreten dieses Codes sind:
Vakuumversorgung
Gequetschte, geknickte oder beschädigte Vakuumleitungen
Defektes Steuerventil
Defekt des PCM
Diagnose- und Reparaturverfahren
Ein guter Ausgangspunkt ist immer die Überprüfung der service-spezifischen technischen Informationen (TSB) für Ihr Fahrzeug. Das Problem könnte ein bekanntes, vom Hersteller veröffentlichtes Problem mit einer bekannten Lösung sein, was Zeit und Kosten bei der Diagnose spart.
Visuelle Inspektion der Vakuumleitungen auf Verdrehungen, Quetschungen, Risse oder Beschädigungen. Überprüfen Sie alle Leitungen, nicht nur die mit dem „B“-Steuerventil verbundenen. Ein signifikanter Leck irgendwo im Vakuumsystem kann die Leistung des gesamten Systems beeinträchtigen. Wenn kein Problem gefunden wird, fahren Sie mit Schritt 2 fort.
Überprüfen Sie mit einem Vakuummeter das Vakuum auf der Eingangsseite des „B“-Steuerventils. Wenn kein Vakuum vorhanden ist, könnte die Vakuumpumpe defekt sein. Bei vorhandenem Vakuum fahren Sie mit Schritt 3 fort.
Das Steuerventil wird durch Pulsweitenmodulation oder Tastverhältnis angesteuert. Verwenden Sie ein digitales Spannungs-/Widerstandsmessgerät (DVOM) mit Tastverhältnis- oder Frequenzeinstellung, um das Signal am Steuerventilstecker zu prüfen. Fahren Sie das Fahrzeug und prüfen Sie, ob ein Signal am DVOM angezeigt wird. Bei vorhandenem Signal könnte das Steuerventil defekt sein. Fehlt das Signal, könnte das PCM defekt sein.