Häufige Anzeichen für einen defekten Bremskraftverstärker
Sind Sie unsicher, ob Ihr Bremskraftverstärker defekt ist?
Hier sind drei häufige Anzeichen für einen defekten Bremskraftverstärker:
- Erhöhter Kraftaufwand beim Bremsen (hartes Bremspedal).
- Das Bremspedal kehrt nicht von selbst in seine Ausgangsposition zurück.
- Die Motordrehzahl sinkt im Leerlauf, wenn Sie das Bremspedal treten.
Bevor Sie jedoch einen defekten Bremskraftverstärker endgültig verurteilen, müssen Sie sicherstellen, dass das Bauteil tatsächlich fehlerhaft ist. In dieser einfachen Anleitung wird kurz die Funktionsweise eines herkömmlichen Vakuum-Bremskraftverstärkers (verbaut in den meisten Fahrzeugen mit Benzinmotor) erläutert. Anschließend werden eine Reihe einfacher Tests beschrieben, die Sie in wenigen Minuten zu Hause durchführen können, um Zeit und Geld für Reparaturen zu sparen.
Die Tests sind in separate Abschnitte für eine einfache Diagnose unterteilt. Für die meisten Tests benötigen Sie kein Werkzeug, um festzustellen, ob Ihr Bremskraftverstärker defekt ist. Für den Fall, dass Sie jedoch weitere Bestätigung benötigen, werden auch Tests mit einem einfachen Vakuummeter und einer Handvakuumpumpe beschrieben, um die Ergebnisse zu überprüfen.
Lassen Sie uns zunächst einen kurzen Blick auf die Funktionsweise eines typischen Bremskraftverstärkers werfen, um die durchzuführenden einfachen Tests besser zu verstehen.
I. Funktionsweise des Bremskraftverstärkers
II. Einfache Überprüfung der Vakuumleitung und des Bremskraftverstärkers
III. Motor läuft unrund beim Betätigen des Bremspedals
IV. Überprüfung des Motorvakuums mit einem Vakuummeter
V. Überprüfung des Bremskraftverstärkers mit einer Handvakuumpumpe
I. Funktionsweise des Bremskraftverstärkers
Grundsätzlich dient der Bremskraftverstärker Ihres Fahrzeugs dazu, den Druck, den Sie auf das Bremspedal ausüben, zu verstärken, um das Fahrzeug zu verlangsamen oder zum Stillstand zu bringen. Der Bremskraftverstärker (die große, dosenförmige Einheit) ist im Motorraum auf der Fahrerseite der Trennwand zum Innenraum montiert.
Der Verstärker ist einfach aufgebaut. Eine flexible Membran teilt den Bremskraftverstärker in eine Vorderkammer (Motorseite) und eine Hinterkammer (Fahrerseite) und hält sie voneinander dicht getrennt. Außen verbindet ein dicker Schlauch die Vorderkammer des Verstärkers mit dem Ansaugkrümmer, der Vakuumquelle.
Eine Druckstange (auch als Betätigungskolben bekannt) verläuft durch die Mitte des Bremskraftverstärkers. Ein Ende ist mit dem Bremspedal verbunden, das andere mit dem Bremshauptzylinder.
Der Bremshauptzylinder ist an der vorderen Mitte des Bremskraftverstärkers montiert. Bei herkömmlichen Verstärkern befindet sich in der Mitte der Druckstange ein Ventil, das normalerweise geöffnet ist und so den Vakuumfluss in die Hinterkammer ermöglicht. Darüber hinaus dient das hintere Ende der Druckstange als ein Ventil, das normalerweise geschlossen ist und so den Eintritt von atmosphärischem Druck in die Hinterkammer verhindert, bis das Bremspedal betätigt wird. Daher herrscht Vakuum in sowohl der Vorder- als auch der Hinterkammer, wenn das Bremspedal nicht betätigt wird.
Wenn Sie das Bremspedal treten, um das Fahrzeug zu verlangsamen oder zu stoppen, werden sowohl das hintere Ventil als auch das mittlere Ventil mitgedrückt. Dies öffnet das hintere Ventil und lässt atmosphärischen Druck in die Hinterkammer strömen. Gleichzeitig schließt das mittlere Ventil die Membran und unterbricht so den Vakuumfluss in die Hinterkammer. Anschließend helfen der atmosphärische Druck und das Vakuum dabei, die Druckstange in Richtung des Bremshauptzylinders zu drücken, der dann mithilfe des Hydrauliksystems die Bremsen betätigt, ohne dass übermäßige Kraft aufgewendet werden muss.
Hinweis: Bei einigen Modellen herrscht auf beiden Seiten der Membran atmosphärischer Druck, wenn das Bremspedal nicht betätigt wird. Beim Treten des Bremspedals entsteht im vorderen Teil des Bremskraftverstärkers ein Vakuum.
Nachdem Sie nun die Funktionsweise des Bremskraftverstärkers Ihres Fahrzeugs verstanden haben, können Sie dieses Wissen nutzen, um eine Reihe von Fehlersuche-Tests durchzuführen, sowohl einfache Tests ohne Werkzeuge als auch Tests mit Werkzeugen.
II. Einfache Überprüfung der Vakuumleitung und des Bremskraftverstärkers
Bevor Sie den Bremskraftverstärker überprüfen, wird empfohlen, die Vakuumleitung, die Anschlüsse und das Rückschlagventil zu inspizieren. Hier treten die meisten Fehler auf, die die Funktion des Bremskraftverstärkers beeinträchtigen.
So überprüfen Sie die Vakuumleitung des Bremskraftverstärkers
Ziehen Sie zuerst die Feststellbremse an und öffnen Sie die Motorhaube.
Suchen Sie den Bremskraftverstärker, der im Motorraum auf der Fahrerseite der Trennwand montiert ist.
Visuell inspizieren Sie den Schlauch, der den Bremskraftverstärker mit dem Ansaugkrümmer verbindet.
Prüfen Sie auf verhärtete Stellen, Risse, aufgeblähte oder gequetschte Stellen, Löcher oder andere Beschädigungen. Vergewissern Sie sich auch, dass der Schlauch richtig (nicht locker) angeschlossen ist. Tauschen Sie den Schlauch bei Bedarf aus.
Überprüfen Sie als Nächstes das Einwegventil (bei einigen Fahrzeugen wird ein in die Leitung eingebautes Rückschlagventil zwischen Bremskraftverstärker und Ansaugkrümmer verwendet), das die Vakuumleitung mit dem Bremskraftverstärker verbindet, auf Risse, Lockern oder Beschädigungen. Dieses Ventil muss den Fluss vom Bremskraftverstärker zum Ansaugkrümmer zur Vakuumerzeugung ermöglichen.
Das Ventil muss den Fluss vom Bremskraftverstärker zum Ansaugkrümmer zur Vakuumerzeugung ermöglichen. Trennen Sie daher den Schlauch auf der Ansaugkrümmer-Seite und blasen Sie in den Schlauch. Wenn Luft durchströmt, tauschen Sie das Rückschlagventil des Bremskraftverstärkers aus.
Prüfen Sie den Anschluss am Krümmer (die Stelle, an der der Schlauch mit dem Krümmer verbunden ist) auf Verstopfungen.
Überprüfen Sie als Nächstes, ob es Anzeichen für Bremsflüssigkeitsleckagen zwischen dem Bremskraftverstärker und dem Bremshauptzylinder gibt. Wenn Sie nasse oder dunkle Stellen von der Mitte bis zum unteren Teil des Bremskraftverstärkers sehen, liegt wahrscheinlich ein Bremsflüssigkeitsleck vor und Flüssigkeit könnte in die Kammer des Bremskraftverstärkers eingedrungen sein. Lassen Sie dies bei Bedarf in einer Werkstatt überprüfen. Möglicherweise müssen der Bremshauptzylinder und eventuell auch der Bremskraftverstärker ausgetauscht werden.
Starten Sie den Motor und lassen Sie ihn im Leerlauf laufen.
Besprühen Sie die Vakuumleitung, das Rückschlagventil und die Ansaugkrümmer-Anschlüsse mit Seifenwasser. Wenn Sie irgendwo Blasenbildung oder ein Einsaugen des Wassers beobachten, haben Sie ein Vakuumleck gefunden. Tauschen Sie bei Bedarf den Schlauch, die Anschlüsse oder das Rückschlagventil des Bremskraftverstärkers aus.
Stoppen Sie den Motor.
So überprüfen Sie den Bremskraftverstärker
- Wenn die Vakuumleitung und die Anschlüsse des Bremskraftverstärkers in gutem Zustand sind, ist es an der Zeit, den Bremskraftverstärker selbst zu überprüfen. Eine gängige und einfache Methode zum Testen des Bremskraftverstärkers ist die Verwendung des Bremspedals.
- Setzen Sie sich auf den Fahrersitz, stellen Sie das Getriebe auf Parken (Automatik) oder Leerlauf (Schaltgetriebe), ziehen Sie die Feststellbremse an und starten Sie den Motor. Lassen Sie ihn zwei Minuten im Leerlauf laufen und stellen Sie ihn dann ab.
- Pumpen Sie das Bremspedal viermal mit normalem Fußdruck und halten Sie es dann in der leicht getretenen Position, wobei Ihr Fuß auf dem Pedal bleibt.
- Starten Sie den Motor. Beim Starten des Motors sollten Sie spüren, wie sich das Bremspedal etwa 2,54 cm oder weniger leicht nach unten bewegt. Wenn nicht, ist das Vakuum im Bremskraftverstärker unzureichend. Führen Sie die in den folgenden Abschnitten beschriebenen Tests für das Motorvakuum und den Bremskraftverstärker durch, um die Fehlerquelle zu identifizieren.
- Lassen Sie den Motor weiter im Leerlauf laufen, nehmen Sie Ihren Fuß vom Bremspedal und stellen Sie den Motor ab.
- Treten Sie das Bremspedal viermal (mit normalem Fußdruck). Wenn Sie bemerken, dass das Pedal nach dem zweiten oder dritten Tritt höher wird, hält der Verstärker wahrscheinlich das Vakuum. Andernfalls beeinträchtigt ein Vakuumleck die Leistung des Verstärkers. Um die Problemstelle zu identifizieren, testen Sie das Motorvakuum und die Leistung des Bremskraftverstärkers mit einem Vakuummeter und einer Handvakuumpumpe, wie in den folgenden Abschnitten beschrieben.
- Starten Sie den Motor und lassen Sie ihn im Leerlauf laufen.
- Treten Sie dann das Bremspedal durch und stellen Sie den Motor ab, halten Sie das Pedal jedoch nach dem Abstellen des Motors etwa 30 Sekunden lang getreten.
- Das Pedal sollte in dieser Position bleiben. Wenn nicht, liegt ein Leck im Bremskraftverstärker, einem Ventil, der Vakuumleitung oder dem Ansaugkrümmer vor. Überprüfen Sie die Vakuumleitung, das Rückschlagventil des Bremskraftverstärkers, das Motorvakuum und den Bremskraftverstärker, wie in den folgenden Abschnitten beschrieben.
- Wenn Sie während der Fahrt ein zu hartes Bremspedal spüren und die Vakuumleitung und das Rückschlagventil einwandfrei funktionieren, müssen Sie wahrscheinlich den Bremskraftverstärker austauschen. Führen Sie eine Fehlersuche am Bremskraftverstärker mit einer Handvakuumpumpe durch, wie im folgenden Abschnitt beschrieben.
Ein Leck im Bremskraftverstärker kann zu Motorfehlzündungen führen. | Quelle
III. Motor läuft unrund beim Betätigen des Bremspedals
Ein interner Leck im Bremskraftverstärker kann sich als Motorfehlzündung äußern.
Wenn ein internes Ventil oder die Membran defekt ist, kann sich beim Treten des Bremspedals (normalerweise im Leerlauf) das Luft-Kraftstoff-Verhältnis zu mager einstellen und Fehlzündungen verursachen.
Wenn Sie wissen, dass die Vakuumleitung, das Rückschlagventil und die Ansaugkrümmer-Anschlüsse in gutem Zustand sind, verwenden Sie diesen einfachen Test, um zu überprüfen, ob die Fehlzündung vom Bremskraftverstärker kommt:
Starten Sie den Motor und lassen Sie ihn im Leerlauf laufen.
Ziehen Sie die Feststellbremse an.
Wickeln Sie ein Stück des Schlauches mit einem Lappen ein.
Lassen Sie einen Helfer das Bremspedal treten.
Klemmen Sie den Schlauch mit einer Zange ab, wobei Sie den Lappen als Schutz verwenden, um den Schlauch nicht zu beschädigen.
Wenn der Motorleerlauf gleichmäßiger wird und die Fehlzündungen aufhören, ist der Bremskraftverstärker die Ursache für die Fehlzündungen und muss ausgetauscht werden.
IV. Überprüfung des Motorvakuums mit einem Vakuummeter
Ihr Bremskraftverstärker könnte seine Arbeit vielleicht noch erledigen. Aber vielleicht ist Ihnen bei Tests oder im alltäglichen Fahrbetrieb etwas Ungewöhnliches aufgefallen. Und Ihr Gefühl könnte richtig sein.
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