
Ursachen und Diagnose einer leeren Autobatterie
Eine entladene Batterie wird oft durch Zubehör verursacht, das über Nacht eingeschaltet blieb, oder durch eine Innenraumleuchte im Handschuhfach oder Kofferraum, die nicht ausgeht.
Funktioniert das Ladungssystem normal, leuchtet die Ladekontrollleuchte auf, wenn die Zündung eingeschaltet wird, und erlischt, sobald der Motor startet. Leuchtet die Lampe bei eingeschalteter Zündung nicht, sollten Sie den Stromkreis der Kontrollleuchte prüfen oder die Glühbirne austauschen.
Mögliche Ursachen für Geräusche an der Lichtmaschine
Alternativ können Geräusche an der Lichtmaschine durch folgende Komponenten verursacht werden:
- Falsch verlegte Schläuche, Kabel oder Abschirmungen, die am Gehäuse der Lichtmaschine reiben
- Eine lockere Antriebsriemenscheibe
- Gelockerte Befestigungsschrauben
- Verschlissene oder verschmutzte Lager
- Eine defekte Diode
- Ein defekter Stator
- Reibung der Kohlebürsten am Schleifring
Wichtige Vorsichtsmaßnahmen
- Verpolen Sie die Anschlüsse an der Lichtmaschine nicht.
- Kurzschließen oder erden Sie die Klemmen des Ladestromkreises nicht, es sei denn, es ist in der Anleitung so vorgesehen.
- Versuchen Sie nicht, die Lichtmaschine „heiß“ zu verdrahten, indem Sie Spannung B+ an einen der Pole des 4-poligen Steckers der Lichtmaschine anschließen. Verwenden Sie nur ein geprüftes Prüfkabel, wie in dieser Anleitung beschrieben.
- Trennen Sie niemals den Ausgangsanschluss, während die Lichtmaschine läuft.
- Verwenden Sie nur zugelassene Prüfstangenadapter, um die Multimeterkabel und Überbrückungskabel mit den Steckeranschlüssen zu verbinden. Ungeeignete Adapter beschädigen die Klemmen und führen zu einem Ausfall des Ladungssystems oder des Prüfkabels.
Vorprüfung und Sichtkontrolle
Bevor Sie die Lichtmaschine testen, überprüfen Sie folgende Komponenten und Zustände:
- Batterie: Stellen Sie sicher, dass die Fahrzeugbatterie in gutem Zustand und vollständig geladen ist.
- Batterie mit Prüfauge: Im Prüfauge sollte Grün sichtbar sein.
- Die Spannung an den Batterieklemmen bei ausgeschalteten Verbrauchern sollte über 12 Volt liegen.
- Prüfen Sie, ob die Batterieanschlüsse sauber und fest angezogen sind.
- Antriebsriemen auf Beschädigung oder Schlupf prüfen.
- Kabelbaum an der Lichtmaschine: Prüfen Sie, ob der Stecker des Kabelbaums fest sitzt und verriegelt ist. Stellen Sie sicher, dass der Ausgangsanschluss der Lichtmaschine mit dem Pluskabel zur Fahrzeugbatterie verbunden ist.
- Alle Sicherungen und elektrischen Verbindungen im Zusammenhang mit dem Ladungssystem auf Beschädigung oder Lockereit prüfen.
Diagnose bei funktionierender Batterie
Testet die Batterie gut, funktioniert aber dennoch nicht einwandfrei, sind folgende Ursachen am häufigsten:
- Ein Verbraucher (z.B. Radio, Innenbeleuchtung) wurde über Nacht nicht ausgeschaltet.
- Es wurde überwiegend im Stadtverkehr mit häufigen Stopps gefahren.
- Die elektrische Last überstieg die Leistung der Lichtmaschine (insbesondere durch nachgerüstete Geräte).
- Mögliche Probleme im Ladungssystem:
- Ein elektrischer Kurzschluss
- Ein durchdrehender Keilriemen
- Eine defekte Lichtmaschine
- Ein defekter Spannungsregler der Lichtmaschine
- Die Batterie wurde nicht ordnungsgemäß gewartet, z.B. durch:
- Nicht fest angezogene Pole
- Verschmutzte Pole
- Eine lockere Batteriehalterung
- Ein Stromausfall verursacht durch einen mechanischen Defekt im elektrischen System, wie ein kurzer oder gequetschter Draht
Weitere mögliche Ursachen
- Lange Standzeiten des Fahrzeugs
- Lange Startvorgänge aufgrund von Kraftstoff- oder Zündungsproblemen.
- Falsche Interpretation des Batterie-Prüfauges
- Die Laderate (in Amperestunden) ist für eine entladene Batterie unzureichend
- Ein ständiger Stromverbrauch (Ruhestromverbrauch) belastet die Batterie übermäßig
- Die Batterie ist alt
Selbstentladung tritt immer als Folge interner chemischer Reaktionen auf, selbst wenn die Batterie nicht angeschlossen ist. Bei warmem Wetter verstärkt sich diese chemische Reaktion erheblich. Daher erhöht sich die Anzahl entladener Batterien bei sehr heißem Wetter.
Praxistests für die Autobatterie
Batterie-Kapazitätstest
Führen Sie diesen Test mit einem Hochstrom-Entladetester (Battery Tester) in Verbindung mit einem digitalen Multimeter durch.
- Schalten Sie den Tester auf AUS.
- Drehen Sie den Wahlschalter des Multimeters auf Gleichspannung (DC V).
- Verbinden Sie den Pluspol des Testers und des Multimeters mit dem Pluspol der Batterie und die beiden Minuskabel mit dem Minuspol der Batterie. Die Multimeter-Klemmen müssen direkten Kontakt mit den Batteriepolen haben, nicht mit den Klemmen des Testers. Andernfalls wird die tatsächliche Batteriespannung nicht korrekt angezeigt.
- Drehen Sie den Lastregler im Uhrzeigersinn, bis das Amperemeter etwa die Hälfte des Kaltstartstroms (CCA) der Batterie anzeigt.
- Lesen Sie die Spannung am Multimeter ab, während das Amperemeter 15 Sekunden lang die Last anzeigt.
- Liegt die Multimeter-Anzeige bei 21°C (70°F) bei 9,6 Volt oder höher, hat die Batterie eine gute Kapazität und nimmt problemlos Ladung an.
- Liegt die Spannung unter 9,6 Volt bei 21°C (70°F) und die Batterie ist voll geladen, ist die Batterie beschädigt und muss ausgetauscht werden. Sind Sie unsicher über den Ladezustand, laden Sie die Batterie zuerst.
- Wiederholen Sie nach dem Laden den Kapazitätstest.
- Liegt die Spannung immer noch unter 9,6 Volt bei 21°C (70°F), tauschen Sie die Batterie aus.
- Liegt die Spannung bei 9,6 Volt oder höher, ist die Batterie in Ordnung.
- Ist die Batterie nur entladen, suchen Sie nach einem lockeren Keilriemen, einer lockeren elektrischen Verbindung, prüfen Sie die Leistung des Ladungssystems und führen Sie einen Batterie-Entladetest durch.
Achtung: Vermeiden Sie es, die hohe Entladelast länger als 15 Sekunden auf der Batterie zu belassen.
Ruhestrommessung mit einem in Reihe geschalteten Amperemeter
Prüfen Sie auf einen Stromverbrauch von mehr als 50 Milliampere, wenn alle Verbraucher ausgeschaltet sind und das Fahrzeug ruht. Der Stromverbrauch kann mit folgender Prozedur getestet werden.
WARNUNG: Führen Sie diesen Test nicht an einer kürzlich geladenen Blei-Säure-Batterie durch. Explosive Gase können zu Verletzungen führen.
Um Schäden am Messgerät zu vermeiden, starten Sie den Motor nicht und schalten Sie keine Verbraucher ein, die mehr als 10 A verbrauchen.
Hinweis: Viele Steuergeräte ziehen kontinuierlich 10 mA oder mehr. Schalten Sie ein Amperemeter in Reihe zwischen den Plus- oder Minuspol der Batterie und das jeweilige Kabel.
- Stellen Sie den Schalter auf mA/A Gleichstrom (DC).
- Trennen Sie einen Batteriepol und berühren Sie die Prüfspitzen.
- Isolieren Sie den Stromkreis, der den Stromverbrauch verursacht, indem Sie nacheinander Sicherungen aus der Sicherungsbox ziehen, während Sie die Anzeige beobachten. Der Stromwert sinkt, wenn Sie die Sicherung des fehlerhaften Stromkreises ziehen.
- Setzen Sie die Sicherung wieder ein und testen Sie die Komponenten (einschließlich Stecker) dieses Stromkreises, um das defekte Bauteil zu finden.
Testauswertung: Der gemessene Strom (Ruhestrom) sollte weniger als 0,05 Ampere (50 mA) betragen. Liegt er darüber, liegt ein unzulässiger Ruhestromverbrauch vor. (Motorraum-, Handschuhfach- und Kofferraumlampen, die nicht richtig ausgehen, sind mögliche Quellen.)
Wird der Verbrauch nicht durch eine Fahrzeuglampe verursacht, entfernen Sie nacheinander die Sicherungen im Innenraum, bis die Ursache gefunden ist.
Wird der Verbrauch immer noch nicht gefunden, entfernen Sie nacheinander die Sicherungen im Motorraum-Stromverteiler, um den fehlerhaften Stromkreis zu identifizieren.
Lichtmaschinen-Test
Um Schäden an der Lichtmaschine (GEN) zu vermeiden, führen Sie keine Überbrückungen durch, es sei denn, es ist in der Anleitung so vorgesehen. Lassen Sie kein Metallteil mit dem Gehäuse und den Kühllamellen des Diodeninternats in Berührung kommen, weder bei ein- noch ausgeschalteter Zündung. Ein Kurzschluss wäre die Folge und würde die Dioden zerstören.
Hinweis: Batteriepole und Kabelklemmen müssen sauber und fest sein, um genaue Messwerte zu erhalten.
- Schalten Sie ALLE Lampen und elektrischen Verbraucher aus.
- Stellen Sie das Fahrzeug auf Leerlauf (NEUTRAL) und ziehen Sie die Handbremse fest.
- Führen Sie den Belastungstest und den Leerlauftest durch.
- Stellen Sie den Batterietester auf die Amperemeter-Funktion.
- Verbinden Sie die Plus- und Minuskabel des Batterietesters mit den entsprechenden Batteriepolen.
- Klemmen Sie die Stromsonde um das B+-Ausgangskabel der Lichtmaschine.
- Bei einer Motordrehzahl von 2000 U/min muss die Leistung der Lichtmaschine höher sein als in der Tabelle angegeben.
- Stellen Sie den Batterietester auf die Voltmeter-Funktion.
- Verbinden Sie das Pluskabel des Voltmeters mit dem B+-Anschluss der Lichtmaschine und das Minuskabel mit Masse.
- Schalten Sie alle elektrischen Verbraucher aus.
- Bei einer Motordrehzahl von 2000 U/min prüfen Sie die Ausgangsspannung der Lichtmaschine. Die Spannung sollte zwischen 13,0 und 15,0 Volt liegen.