
Die beiden in modernen Autos verwendeten Bremsentypen sind Scheibenbremsen und Trommelbremsen. Alle neuen Fahrzeuge verfügen über Scheibenbremsen an den Vorderrädern, während die Hinterräder mit Scheiben- oder Trommelbremsen ausgestattet sein können.
Scheibenbremsen
Scheibenbremsen, manchmal auch als „Scheiben“ bezeichnet, verwenden einen flachen, scheibenförmigen Metallrotor, der sich mit dem Rad dreht. Beim Betätigen der Bremse drückt ein Bremssattel die Bremsbeläge gegen die Scheibe – ähnlich wie man eine sich drehende Scheibe abbremsen würde, indem man sie zwischen den Fingern zusammendrückt – und verlangsamt so das Rad.
Trommelbremsen
Trommelbremsen verwenden einen breiten, hinten offenen Zylinder, der einer Trommel ähnelt. Wenn der Fahrer das Bremspedal betätigt, werden gebogene Bremsbacken im Inneren der Trommel nach außen gedrückt, reiben an der Innenseite der Trommel und verlangsamen so das Rad.
Der Unterschied zwischen Scheiben- und Trommelbremsen
Scheibenbremsen werden allgemein aus mehreren Gründen als überlegen angesehen:
- Wärmeableitung: Scheibenbremsen leiten Wärme effizienter ab. Bei starker Belastung, wie wiederholtem starkem Bremsen oder langen Gefällestrecken, verlieren sie langsamer an Wirkung als Trommelbremsen – ein Zustand, der als „Bremsenfading“ bekannt ist.
- Nasse Bedingungen: Scheibenbremsen funktionieren auch bei Nässe besser, da die Zentrifugalkraft Wasser von der Bremsscheibe schleudert und sie trocken hält. Trommelbremsen hingegen sammeln Wasser auf der Innenfläche, wo die Bremsbacken Kontakt mit den Trommeln haben.
Warum viele Autos Trommelbremsen an der Hinterachse verwenden
Alle in den USA verkauften Autos haben Scheibenbremsen an den Vorderrädern, aber viele Fahrzeuge verwenden nach wie vor Trommelbremsen hinten. Der Grund dafür liegt in der Physik und den Kosten:
- Gewichtsverlagerung: Beim Bremsen verlagert sich das Gewicht des Fahrzeugs nach vorne. Folglich erledigen die Vorderbremsen etwa 70% der Bremsarbeit, was ihren schnelleren Verschleiß erklärt.
- Kosten: Trommelbremsen sind in der Herstellung günstiger als Scheibenbremsen, nicht zuletzt, weil sie auch als Feststellbremse dienen können, während Scheibenbremsen einen separaten Mechanismus benötigen.
Durch die Kombination von Scheibenbremsen vorne und Trommelbremsen hinten können die Hersteller die Vorteile der Scheibenbremsen weitgehend nutzen und gleichzeitig die Kosten senken.
Dennoch bietet ein Auto mit Scheibenbremsen an Vorder- und Hinterachse überlegene Bremsleistung bei Regen und auf langen Gefällestrecken. Übrigens: Sie sollten niemals kontinuierlich bremsen, wenn Sie einen langen Abhang hinunterfahren. Schalten Sie stattdessen einen Gang herunter und lassen Sie den Motor die Geschwindigkeit des Autos kontrollieren.
So erkennen Sie, ob Ihr Auto Scheiben- oder Trommelbremsen hat
Wenn Ihr Auto in den letzten dreißig Jahren gebaut wurde, hat es sehr wahrscheinlich Scheibenbremsen an den Vorderrädern, aber möglicherweise Trommeln an den Hinterrädern. Wenn das Auto Räder mit großen Öffnungen hat, können Sie vielleicht einen Teil oder die gesamte Bremsanlage sehen:
- Scheibenbremse: Durch die Räder betrachtet, erkennt man eine flache Scheibe (den Rotor), die von der Innenseite des Rads zurückversetzt ist, und ein breiteres Teil (den Bremssattel) vor oder hinter der Scheibe.
- Trommelbremse: Hier ist ein zylindrischer Trommelkörper zu sehen, der bündig mit der Innenfläche des Rads abschließt.